FCA gegen RB Leipzig - ein ungleiches Kräftemessen
Im März trennten sich der FCA und RB noch mit 2:2. Jetzt steht Leipzig zwar erst in der zweiten Bundesliga-Saison, doch die Ansprüche sind ganz andere.
Als der FC Augsburg sich am 3. März zu Hause gegen den RB Leipzig ein 2:2 erkämpft hatte, da war das für die Augsburger ein wichtiger Punkt im Abstiegskampf. Es war aber auch schon damals ein ungleiches Kräftemessen. Der Aufsteiger, der nur der Definition nach einer war, war als Zweiter nach Augsburg gekommen und verteidigte diesen Platz auch bis zum Saisonende. Dass der FCA den Leipzigern Paroli bieten konnte, überraschte damals.
Auch beim heutigen Aufeinandertreffen (20.30 Uhr in der WWK-Arena) wäre alles andere als ein Sieg der Gäste überraschend. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der FC Augsburg nach seinem besten Saisonstart in der Bundesliga-Historie derzeit punktgleich mit Leipzig auf Platz sieben der noch wenig aussagekräftigen Tabelle liegt. (Für Rani Khedira geht es gegen seinen Ex-Club.)
Denn der Reißbrettklub, der Dank der großzügigen Anschubfinanzierung des österreichischen Milliardärs Mateschitz, der sein Geld mit dem Energydrink Red Bull verdient, in kürzester Zeit zu einem Big Player der Liga wurde, hat auch in seinem zweiten Jahr ambitionierte Ziele. Ein kleines Beispiel: RB-Manager Ralph Rangnick gab in einer Fernsehdiskussion zu, dass man in dieser Transferperiode bei einem Verkauf von Forsberg und Keïta insgesamt über 150 Millionen Euro erlösen hätte können. RB hat das aber nicht nötig.
Hasenhüttl: "In Augsburg herrscht eine hitzige Stimmung"
Auch die Premiere in der Champions League zeigt das Selbstverständnis des Klubs. Das 1:1 zu Hause gegen den französischen Meister AS Monaco wurde schon mit einer gewissen Enttäuschung aufgenommen. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb, RB Leipzig habe sich in der Champions League nur als Neuling verkleidet.
Der Verkleidungskünstler muss nun also beim FCA seine zweite englische Woche in Folge bestreiten. RB-Trainer Ralph Hasenhüttl, der wie sein FCA-Kollege Manuel Baum bei der SpVgg Unterhaching seine Trainerkarriere im Profibereich startete, sagt dazu: „Die wichtigste Erkenntnis bisher ist, dass man nicht mit derselben Truppe auflaufen kann, sondern schlau rotieren muss.“ So wird er freiwillig wohl auf Innenverteidiger Dayot Upamecano und Rechtsverteidiger Lukas Klostermann verzichten. Unfreiwillig allerdings auf Mittelfeldstar Naby Keïta, der nach seinem Horrorfoul gegen Christoph Kramer für drei Spiele vom DFB gesperrt wurde.
Sicherlich eine Schwächung für die Leipziger. Doch Hasenhüttl kann aus einen üppigen und qualitativ hochwertigen Kader schöpfen. Trotzdem mahnt er zur Vorsicht: „In Augsburg herrscht eine hitzige Stimmung, das wissen wir aus dem Vorjahr. Wir müssen alles investieren und vor allem spielerische Lösungen finden.“
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