Haching-Präsident Schwabl: "Mich stört der FC Augsburg"
Der Präsident der SpVgg Unterhaching, Manfred Schwabl, beschwert sich über den FC Augsburg. Dabei geht es um Abwerbeversuche bei Jugendfußballern. Manuel Baum reagiert gelassen.
Dem FC Bayern München wird nachgesagt, in der jüngsten Vergangenheit ziemlich offensiv an Nachwuchsfußballer in der Region heranzutreten. Als der Rekordmeister im Frühjahr des vergangenen Jahres verstärkt Talente des FC Augsburg abwarb, ärgerten sich die FCA-Verantwortlichen. Den Abgang des Trainers Alexander Moj hätten sie wohl hingenommen. Warum sie Moj nach Bekanntwerden des Bayern-Engagements suspendierten und nicht gut auf ihn zu sprechen waren, hatte einen anderen Grund. Gleich sechs Spieler der Augsburger U13 (D-Jugend) folgten Moj gen München.
FCA-Manager Stefan Reuter zeigte sich damals wenig überrascht und betonte: "Der FC Bayern ist der Klub schlechthin in Deutschland. Das ist reizvoll." Längst ist unter Bundesligisten der Kampf um Nachwuchstalente entbrannt. Weil die mit 16 Jahren ihre ersten Verträge unterschreiben und die Klubs danach Ablöse zahlen müssen, treten Spielerberater an Eltern heran und sichern sich Rechte an Kindern. Der FC Augsburg arbeitet daran, seine Position im Konzert der Großen zu stärken.
Wie der FCA selbst dagegen an Spieler herantritt, kritisiert Manfred Schwabl, Präsident der SpVgg Unterhaching. In einem Interview des Münchner Merkurs sagt er: "Mich stört der FC Augsburg: Sie beschweren sich über Bayern, weil die ihnen in der U13 einen Haufen Spieler plus den Trainer wegholen – und machen es bei uns aber dann genauso. Sie wildern ohne offenes Visier. Das ist nicht meine Welt, das muss ich ganz klar sagen."
Baum lässt Vorwürfe abtropfen
Augsburgs Profitrainer Manuel Baum hat eine Unterhachinger Vergangenheit, Manager Reuter und Schwabl waren früher Kollegen in Nürnberg und München. Ungeachtet dessen findet Schwabl deutliche Worte für die Augsburger: "Ich verstehe nicht, warum man sich dann über andere beschwert, obwohl man es genauso macht, sogar in noch größeren Dimensionen. Wenn man im Glashaus sitzt, sollte man keine Steine werfen."
FCA-Trainer Baum, vor seiner Profibeförderung Cheftrainer des Nachwuchsleistungszentrums, reagiert gelassen auf Schwabls Aussagen. "Dazu will ich gar nichts sagen." Er bestätigte lediglich, dass der Spielermarkt um Talente extrem umkämpft sei. "Es gibt viele Vereine, die unsere Spieler angehen. Darüber beschweren wir uns auch nicht", erklärte Baum. Stattdessen hob er die Vorzüge seines Vereins hervor und das Ansinnen, Spieler emotional an den FCA zu binden.
Nach tristen Jahren erlebt der Nachwuchs des FCA einen Aufschwung. In den höchsten deutschen Ligen belegt der Bundesligist mit seinen U-Mannschaften Spitzenplätze.
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