Halil Altintop und die erste Etappe auf einem langen Weg
Halil Altintop kennt das internationale Geschäft nur zu gut. Er konzentriert sich jetzt nur auf die Vorbereitung. Seine Frau hat bei ihm für persönliche Sonderschichten gesorgt.
Über die Europa League will Halil Altintop, 32, noch gar nicht reden. Dabei ist er einer der Spieler beim FC Augsburg, der wohl am besten weiß, was es heißt, in ganz Europa umherzureisen und im Drei-Tages-Rhythmus Donnerstag – Sonntag – Donnerstag zu spielen. 30 Spiele hat Altintop in seiner Profi-Karriere schon für Trabzonspor, Schalke und Kaiserslautern auf der internationalen Klubbühne absolviert.
Der Bundesligist bereitet sich hingegen seit Montag auf die erste Saison in der Vereinsgeschichte vor, die neben der Bundesliga und dem DFB-Pokal auch Einsätze auf der internationalen Bühne bereithält. „Wir sollten uns gar nicht so viele Gedanken machen über das, was nach der Vorbereitung ist. Wir müssen jetzt das Beste daraus machen und hoch konzentriert arbeiten und hoffen, dass es keine Verletzungen gibt“, sagt Altintop.
Altintop hat mit einem Personal Trainer an seiner Fitness gearbeitet
Also noch nicht das große Ganze sehen, sondern die erste Etappe auf einem langen und beschwerlichen Weg bewältigen. Jetzt in den ersten Wochen der Saison müssen die konditionellen Grundlagen gelegt werden, von denen der FCA dann in den vielen englischen Wochen bis Weihnachten zehren muss.
Altintop hat in der Sommerpause vorgelegt und persönliche Sonderschichten absolviert. „Ich habe unter anderem mit einem Personal Trainer an meiner Fitness gearbeitet. Es hat ja super gepasst, da wir nicht in den Urlaub konnten, weil wir auf das Baby gewartet haben.“
Am 16. Juni wurde Altintop zum dritten Mal Vater. Seine Frau Laura brachte in Augsburg Sohn Yunes zur Welt. Nicht in Gelsenkirchen, sondern hier. Ein kleines Indiz dafür, dass Altintop mit seiner Familie Wurzeln in Bayern geschlagen hat. Erst Anfang Mai verlängerte er seinen auslaufenden Vertrag bis 2017. Das Haus in Kissing (Lkr. Aichach-Friedberg) ist zwar für die nun fünfköpfige Familie (noch) groß genug, doch Altintops suchen schon länger nach einem neuen Domizil. Durchaus auch zum Kauf.
Altintop ist optimistisch der Mannschaft zu helfen
Hier beim FCA hat Altintop im Sommer 2013 nach seiner aufregenden und anstrengenden Zeit beim türkischen Spitzenklub Trabzonspor die Ruhe und das Umfeld gefunden, das es ihm ermöglichte, noch einmal Bundesliga-Topniveau zu erreichen. Allerdings kam er nach einer Rückenverletzung gegen Ende dieser Saison nicht mehr so richtig in die Gänge.
Altintop lief seiner Form hinterher. Das soll sich wieder ändern: „Ich war nach meiner Verletzung noch nicht der Halil, der ich vor der Verletzung war. Daran möchte ich anknüpfen und daran habe ich gearbeitet. Ich bin sehr optimistisch, dass ich der Mannschaft weiterhelfen kann, wenn ich verletzungsfrei bleibe.“
Einen fitten Altintop wird der FCA auch brauchen. Denn Manager Reuter baut, wie er schon öfters betonte, in der neuen Situation mit der Dreifachbelastung auf seine erfahrenen Spieler. Auf die, die das „Wunder von Augsburg“ erst ermöglichten. Denen aber nicht alle zutrauen, auch im internationalen Geschäft bestehen zu können. Altintop sieht das (natürlich) anders. Er setzt auf den FCA-eigenen Teamgeist: „Wir haben in der vergangenen Saison in kniffligen Phasen, als uns keiner mehr auf der Rechnung hatte, gezeigt, dass wir als Einheit auftreten. So eine Situation wird uns noch mehr zusammenschweißen.“
Altintop hofft auf Neuzugänge beim FCA
Allerdings hofft er noch auf Neuzugänge: „Es ist umso besser, je mehr Qualität in der Mannschaft ist. Das ist schon für den Alltag beim täglichen Training wichtig.“
Dass dem FCA in dieser Saison wieder ein Überraschungscoup wie im Vorjahr gelingt, glaubt Altintop nicht: „Platz fünf darf man definitiv nicht als Maßstab nehmen. Jeder Gegner wird nach unserer Entwicklung im Minimum ein paar Prozent mehr gegen uns abrufen. Es wird viel, viel schwieriger. Darum muss unser Ziel sein, so schnell wie möglich die Klasse zu sichern.“ Dafür hat er seinen Urlaub ausfallen lassen, wenn auch nicht ganz freiwillig.
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