Hellwach! Weinzierl verspricht heute eine ausgeschlafene FCA-Truppe
Mag die Mannschaft von Markus Weinzierl beim Test in Aalen müde gewirkt haben, für die Partie am heutigen Samstag verspricht der Trainer eine ausgeschlafene Truppe.
Das Vertrauen in die Deutsche Bahn ist bei Markus Weinzierl unerschütterlich. Gestern vor der Abfahrt der Mannschaft nach Mainz waren zunächst ja nur die Güterzüge vom Streik betroffen. „Mit dem Güterzug fahren wir ja nicht“, klärte der Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg die Journalisten bei der Pressekonferenz ironisch auf. Und zurück geht die Reise von Mainz dann am heutigen Samstag ohnehin mit dem Bus. Die Bahn tut dem FCA jedenfalls nicht weh.
Mainz hat noch keine Niederlage kassiert
Weinzierl beschäftigt sich deshalb auch eher mit dem Gegner FSV Mainz. Vor dem hat er gehörigen Respekt, denn neben den Bayern, Hoffenheim und Gladbach zählt Mainz zu den Teams, die bisher noch keine Niederlage kassierten. „Nach dem Aus im DFB-Pokal und in der Euro League hat Mainz die Situation erkannt und noch kräftig in neue Spieler investiert. Das ist ein Verein mit einer guten Struktur“, lobt der Coach. Mit Shinji Okazaki hat der FSV zudem einen Spieler in seinen Reihen, der auch mal eine Partie alleine entscheiden kann. In 37 Spielen erzielte der Japaner 19 Treffer. Doch Weinzierl hat noch andere auf dem Schirm: „Da ist nicht nur Okazaki, da sind auch noch Duricic, Hofmann, Allagui oder Moritz. Wir wissen, dass es eine schwere Aufgabe wird.“ Dass Augsburg öfter in seiner Gesamtheit mit Mainz verglichen wird, damit kann Weinzierl nicht viel anfangen: „Ich sehe da nicht so viele Parallelen, außer, dass beide Vereine mit einem starken Kollektiv spielen.“
Wichtig ist für Weinzierl, dass alle seine Nationalspieler unverletzt von den jeweiligen Länderspielen nach Hause kamen. Er muss lediglich auf seine Dauerverletzten Sascha Mölders, Jan Moravek und Dominik Reinhardt verzichten. Allerdings musste Weinzierl in den vergangenen Tagen den Rucksack aus der 1:7-Packung im Testspiel beim Zweitligisten VfR Aalen mit sich herumschleppen. Als einen „Wachrüttler“ sah er diese Partie aber nicht: „Die Mannschaft war in diesem Spiel auf elf Positionen verändert und es wurden einige Dinge ausprobiert. Das ist in die Hose gegangen. Das ist nicht erfreulich und nicht angenehm, aber das war auch kein Wachrüttler. Den brauchen wir auch nicht. In Mainz werden alle hellwach sein.“
1000 FCA-Fans in Mainz erwartet
Thema war bei der Pressekonferenz auch das Freistoßspray, das in der Bundesliga an diesem Wochenende erstmals zum Einsatz kommt. Weinzierls Einstellung dazu ist eher pragmatischer Natur: „Wenn es den Schiedsrichtern guttut und es ihnen hilft, dann soll man es machen.“ Am Ende der Pressekonferenz überraschte Weinzierl dann die Journalisten: „Jetzt habe ich noch eine Frage an euch – Wie oft hat der FCA in den letzten 75 Bundesliga-Spielen gewonnen?“ Keiner wusste die richtige Antwort. „33“ sagte Weinzierl bei seinem Abgang. Knapp vorbei ist allerdings auch daneben. Wir kommen leider nur auf 26 gewonnene Spiele. Trotzdem starke Leistung. Morgen soll unter seiner Regie im 76. Spiel der 27. Sieg folgen.
Teamchef: Wer soll gegen Mainz im Sturm ran?
Rund 1000 Fans werden den FCA mit in die Karnevalshochburg begleiten. Dort wird es aber zunächst weniger lustig sein, denn die FCA-Ultras haben dort eine Demonstration („Grundrechte auch für Fußball-Fans) angemeldet. In der vergangenen Saison wurden die Augsburger Fans nach einer friedlichen Tour durch die Mainzer Innenstadt von der Polizei eingekesselt und später unter Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray zum Bahnhof getrieben und in den Zug verfrachtet. Die Fan-Szene sprach damals von „einer neuen Form von staatlicher Willkür.“ Die geplante Demonstration soll heute friedlich ablaufen, versichern die Organisatoren.
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