Ibrahima Traoré: Abschied in der alten Heimat
Der Kreis schließt sich in Berlin. Ausgerechnet in seiner „alten Heimat“ und bei seinem Ex-Verein Hertha BSC wird Ibrahima Traoré zum letzten Mal für den FCA am Ball sein.
Der Kreis schließt sich in Berlin. Ausgerechnet in seiner „alten Heimat“ und bei seinem Ex-Verein Hertha BSC wird Ibrahima Traoré zum letzten Mal für den FC Augsburg am Ball sein. Anschließend wechselt der 23-Jährige ablösefrei zum VfB Stuttgart.
„Das ist für uns schmerzlich, aber wir müssen es sportlich ertragen“, zieht FCA-Manager Andreas Rettig wohl oder übel einen Schlussstrich unter das Thema Traoré. Dennoch hält Rettig ein späteres Wiedersehen durchaus für denkbar. Und damit meint Rettig nicht die künftig anstehenden Bundesliga-Spiele gegen den VfB. „Bei unserem letzten Gespräch war ja der Trainer auch dabei und wir haben schon gesehen, dass Ibo schweren Herzens den Verein verlässt. Wir haben ihm gesagt, dass für ihn die Türe beim FCA immer offen ist.“ Das Interesse der Stuttgarter war längere Zeit bekannt. Der VfB wollte den Außenstürmer bereits im vergangenen Jahr nach Stuttgart holen, aber damals spielte der FCA noch nicht mit. Traoré hatte noch einen Vertrag bis zum Ende dieser Saison.
Der Beginn einer großen Freundschaft
Im Juli 2009 tauchte Traoré erstmals beim FCA im Probetraining auf. Es sollte der Beginn einer großen Freundschaft werden. Der Transfer nach Augsburg war ein „Schnäppchen“. Lediglich 50 000 Euro soll der FCA den Berlinern bezahlt haben. Nicht nur der Trainer war von Traoré angetan, sondern auch die Fans. Der Mann der künftig nur noch „Ibo“ hieß, entwickelte sich aufgrund seiner genialen Dribblings und seiner Schnelligkeit in rasantem Tempo zum Publikumsliebling. Bereits im ersten Punktspiel war Traoré der einzige Lichtblick. Der FC Augsburg unterlag zwar bei Energie Cottbus mit 1:3, dennoch war Traoré, der mittlerweile auch für das Nationalteam von Neuguinea spielt, bei seinem 20-minütigen Kurzeinsatz überragend.
Ab diesem Zeitpunkt führte kein Weg mehr an ihm vorbei. Beim ersten Heimspiel der Saison 2009 gegen Rot-Weiß Oberhausen stand er dann in der Anfangsformation. Der FCA musste sich zwar mit einem 2:2 begnügen, aber Traoré war erneut der beste FCA-Spieler. Einen Treffer bereitete er vor und den zweiten schoss er selbst. Der Angreifer gehörte am Ende der Saison 2009/10 absolut zu den Gewinnern, obwohl der FCA in der Relegation zur Bundesliga dann am 1. FC Nürnberg gescheitert ist. Wie sehr Traoré der Nichtaufstieg wurmte, sah man in der Relegation. Nach einem Frustfoul gegen den Nürnberger Judt sah er die rote Karte.
Angeblich eine Million bot der VfB Stuttgart damals für den schnellen Stürmer. Doch der FCA benötigte Traoré für die „Mission Aufstieg.“
In der vergangenen Saison hatte Traoré, der insgesamt 54 Pflichtspiele für den FCA absolvierte und dabei acht Tore schoss, dann Pech. Ein Bänderriss im Sprunggelenk warf ihn lange Zeit zurück. Erst in der Schlussphase der Saison war Traoré dann wieder da. Er bleibt den Augsburgern trotzdem nicht nur als Aufstiegsheld in bleibender Erinnerung.
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