Jetzt doch: Altintop steht bereit
Dem Mittelfeldspieler fehlt nach einer Gehirnerschütterung die Erinnerung an das 2:2 in Dortmund. Trainer Weinzierl kann ihn aber gegen Bremen vermutlich doch einsetzen.
Augsburg Für Halil Altintop, 31, war es eine aufregende Woche. Eine, von dem den Offensivspieler des FC Augsburg allerdings ein kompletter Tag fehlt. Der Tag, an dem der FCA mit einem 2:2 bei Borussia Dortmund in die Rückrunde startete. Altintop spielte da fast 35 Minuten mit. 20 davon mit einer Gehirnerschütterung.
Schon nach zehn Minuten hatten ihn Doppeltorschütze Sven Bender (einmal ins FCA-Tor und einmal ins eigene) in der Luft wie ein Eisbrecher aus dem Weg geräumt. Altintop spielte noch einige Zeit weiter, musste dann aber ins Krankenhaus eingeliefert werden. Als er dort am nächsten Tag wieder aufwachte, war der 25. Januar aus seinem Gedächtnis gelöscht. Er kann sich daran nicht mehr erinnern.
Doch die Befürchtungen, dass der wichtige Verbindungsmann zwischen Mittelfeld und Sturmspitze länger ausfallen würde, bestätigten sich nicht. Altintop bekam Mitte der Woche vom Arzt grünes Licht und trainierte am Ende der Woche wieder voll mit. Wenn die Eindrücke vom Abschlusstraining nicht täuschen, wird er am heutigen Samstag (15.30 Uhr) zu Hause gegen Werder Bremen in der Startelf stehen.
Alexander Manninger ersetzt Marwin Hitz im Tor
Bei Torhüter Alexander Manninger, 36, ist das sicher. Der Routinier wird Marwin Hitz, 26, ersetzen, der sich in Dortmund einen Bauchmuskel eingerissen hat. Wie lange der Schweizer ausfällt, ist noch fraglich. Am Montag wird er wieder untersucht. Hitz und Altintop waren aber nicht die einzigen Spieler, die ein schmerzhaftes Andenken an Dortmund mit nach Hause nahmen. So musste Raúl Bobadilla mit Oberschenkelproblemen ausgewechselt werden. Gut möglich, dass der Argentinier gegen Werder durch Arkadiusz Milik ersetzt wird.
FCA-Trainer Markus Weinzierl wollte sich gestern auf der Pressekonferenz, die vor dem Abschlusstraining stattfand, noch nicht festlegen. Er hoffe aber, „dass wir die richtige Aufstellung finden. Für uns geht es darum, gut in die Rückrunde reinzukommen. Wir haben zwar in Dortmund einen Punkt geholt, aber wir wollen so schnell wie möglich dreifach punkten.“ Und Bremen kommt Weinzierl da als Gegner gerade recht. Die Werder-Kogge steuert recht ziellos durch die Bundesliga. Bremen gewann nur eines der letzten sieben Spiele, fing sich schon 37 Gegentore ein.
An der Weser wirkt man ratlos und versucht jetzt, mit einem Last-Minute-Transfer wieder auf den richtigen Kurs zu kommen. Für zwei Millionen Euro holte man den offensiven Mittelfeldspieler Ludovic Obraniak, 29, vom französischen Pokalsieger Girondins Bordeaux. Der polnische Nationalspieler wird heute aber noch nicht spielen.
Der FCA hat 2000 Weltbild-Mitarbeiter eingeladen
Weinzierl ist das ziemlich egal. Er zollt dem Traditionsklub für die Vergangenheit Respekt, vor der Gegenwart hat er keine Angst: „Bremen steht für Tradition und eine gute Vergangenheit. Aktuell kümmern wir uns um uns. Wir wollen unser Spiel durchziehen und unser Heimspiel so gestalten wie zuletzt auch. Wir haben eine gute Serie zu verteidigen.“ Der FCA gewann die letzten drei Heimspiele (2:1 gegen Mainz, 2:0 gegen Hoffenheim und 4:1 gegen Braunschweig), ist seit sechs Spielen ungeschlagen, ist die Überraschungsmannschaft der Liga. Der Bundesligist schwimmt derzeit ganz oben, denkt aber auch an die, denen es nicht so gut geht.
In der nicht ganz ausverkauften SGL-Arena fand man noch Platz, um 2000 Augsburger Mitarbeiter des krisengeschüttelten Weltbild-Verlages einzuladen. „Wir wollen dazu beitragen, dass diesen Leuten der Besuch im Stadion Spaß macht und dass sie mit einem Erfolgserlebnis nach Hause gehen“, sagt Weinzierl. Es wäre ein Sieg, der mehr als drei Punkte verdient hätte.
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