Karlsruher SC: Markus Kauczinski - der Übergangstrainer
Es ist so gut wie sicher, dass der Karlsruher Coach Markus Kauczinski am Sonntagnach der Partie beim FC Augsburg abgelöst wird. Egal, wie das Spiel ausgeht. Von Wolfgang Langner
Wenn es brennt kommt Markus Kauczinski. Der Trainer, der ansonsten den Karlsruher SC II coacht, ist stark gefragt, wenn der Coach der Profimannschaft gefeuert wird. 2009 nach der Entlassung von Edmund Becker durfte Kauczinski zwei Spieltage ran und jetzt hat er wieder das Sagen nachdem sich der Klub von Markus Schupp getrennt hat.
Am Sonntag (Beginn: 13.30 Uhr) beim FC Augsburg wird der 40-jährige, der bisher in zwei Spielen,jeweils mit seinem Team ein Remis holte, wohl zum letzten Mal auf der Bank sitzen. Ihm fehlt die Fußball-Lehrer-Lizenz. Wir sprachen mit dem (Noch)-KSC-Trainer.
Das ist doch eine blöde Situation für sie. Wenn Sie eine Fußball-Lehrer-Lizenz hätten, gäbe es um ihre Person wohl keine Diskussion...
Kauczinski: Natürlich bin ich etwas traurig. Ich denke, die Leute in Karlsruhe wissen, was sie an mir haben. Der Wunsch weiterzumachen wäre da, aber die Statuten sprechen leider dagegen. Aber es ist müßig darüber zu diskutieren. Dann trainiere ich eben wieder die Amateurmannschaft.
Warum Haben Sie diese Lizenz noch nicht?
Kauczinski: Für den neuen Kurs hatte ich mich noch nicht beworben. Das ist ja auch nicht ganz so einfach. Ich bin verheiratet und habe Familie. Der Lehrgang ist in Köln, dass muss man auch privat unter einen Hut bringen. Aber ich werde mich auf alle Fälle jetzt bewerben.
Bekam nicht Markus Babbel eine Ausnahmegenehmigung, als er den VfB Stuttgart trainierte?
Kauczinski: Ja, aber ich glaube der Fall lag anders. Babbel war zu dieser Zeit schon im laufenden Lehrgang. Ich denke, wenn irgendwas machbar gewesen wäre, hätte mein Verein auch alles getan um eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen.
Kommen wir zum KSC. Es müsste doch vor der Saison klar gewesen sein, dass diese Mannschaft gegen den Abstieg spielt?
Kauczinski: Aufgrund finanzieller Zwänge waren dem Verein in Sachen Verpflichtungen sicher die Hände gebunden, allerdings haben wir immer noch eine teure Mannschaft. da kann man auch etwas rausholen. Die Qualität ist durchaus vorhanden. Als Abstiegskandidat sehe ich den KSC jedenfalls nicht.
Wie schätzen Sie den FC Augsburg ein?
Kauczinski: Augsburg ist ein Mitfavorit auf den Aufstieg. Derzeit sucht der FCA vielleicht noch ein bisschen nach dem richtigen System. Aber es wird so viel gepuzzelt, bis eine gefährliche Mannschaft auf dem Platz steht. Wir sind da klarer Außenseiter.
I m Klartext heißt das: Wir sehen einen defensiven KSC?
Kauczinski: Nein, wir werden mit Sicherheit nicht mauern.
Bei der Mitgliederversammlung des KSC wurde am vergangenen Mittwoch Ingo Wellenreuther zum neuen Präsidenten gewählt. Waren Sie auf dieser Versammlung?
Kauczinski: Ja, natürlich. Mit Wellenreuther geht es sicherlich mit dem Verein wieder aufwärts. Der Mann hat einen sehr guten Ruf bei Politikern, in der Wirtschaft und auch in der Karlsruher Fußball-Szene.
In der kommenden Woche spielen die KSC-Profis gegen Rot-Weiss Oberhausen. Was machen Sie dann?
Kauczinski: Wie gesagt, ich übernehme dann wieder die Regionalliga-Mannschaft. Das ist eine ganz heiße Truppe. Momentan belegen wir den neunten Platz. Die Fragen stellte Wolfgang Langner
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