Lieber 1. FC Nürnberg (liebe Helden)
Wir sind angetan. Vielleicht ein wenig verknallt. Ausgerechnet der Glubb springt dem FCA zur Seite. Danke, Danke, Danke!
Wie du möglicherweise weißt, ist mein Verhältnis zu dir leicht ambivalenter Art. Ich schätze dich. Möglicherweise ist es sogar ein wenig mehr als nur das. Für bedingungslose Liebe hat es aber nie gereicht. Es lag nicht an dir. Es lag nicht an mir. Es waren einfach die äußeren Umstände.
Unsere lose Beziehung wurde zwei Mal vor ernsthafte Probleme gestellt. Einmal wünschte ich dir den Abstieg. Das fanden Deine Fans nicht lustig. Ein andern mal bezeichnete ich Deine Anhänger als Verlierer. Das fanden sie auch nicht lustig.
Du bist nicht abgestiegen. Du hast auch nicht, wie von mir gehofft, gegen den FC Augsburg in dieser Saison verloren. Du hast Deinen eigenen Kopf. Lässt dich nicht vom Geschreibsel eines entfernten Bekannten irritieren. Und hast ihm damit gerade einen Gefallen getan.
Die Tabelle der Ersten Bundesliga
Ich war davon überzeugt, du würdest den schlechten Lauf der vergangenen Woche nicht stoppen können. Ich hätte es verstanden. Hast du doch Dein Ziel frühzeitig erreicht. Ich war mir sicher, du würdest gegen Düsseldorf verlieren. Dem FC Augsburg den Abstiegskampf weiter erschweren. Ich hatte dich unterschätzt. Mal wieder.
Wie du nach einem unglücklichen Rückstand zurückgekommen bist, wie du dich in ein unwichtiges Spiel hineingebissen hast, das zeugt von Charakterstärke. Bei dir spielen vielleicht nicht die besten Spieler der Liga (aber wo tun sie das schon). Aber, unter uns Klosterschülerinnen: Sie haben verdammt noch mal Eier in der Hose.
Die beeindruckendsten Bilder des Spieltages stammen nicht etwa von der Münchner Meisterfeier oder den Klassenerhalt feiernden Bremern. Du, lieber Club, warst es, der für Gänsehaut sorgte. Wie sich Deine Spieler reingehängt haben, wie Sie ein in der Endabrechnung recht unbedeutendes Tor wie jenes zum 2:1 gefeiert haben - das war ergreifend.
Lieber Club, ich hoffe, wir sehen uns kommende Saison wieder.
Dein Til
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