Marwin Hitz: Sieger in einem engen Duell
FCA-Torhüter Marwin Hitz bekam beim FCA den Vorzug vor Mohamed Amsif. Der Schweizer feierte bei seiner Premiere einen 2:1-Sieg gegen Stuttgart und bekam viel Lob.
Es ist gestern genau 17.28 Uhr, als Marwin Hitz, 25, die SGL-Arena betritt. Doch anders als beim Punktspielstart vor zwei Wochen gegen Borussia Dortmund biegt der Torhüter des FC Augsburg mit der Nummer 35 nicht nach links zur Auswechselbank ab, sondern sein Weg führt direkt mit seinem kleinen Balleskortenkind zur Mittellinie. Gegen den VfB Stuttgart steht der Neuzugang vom VfL Wolfsburg als Nummer eins von Beginn an zwischen den Pfosten.
Amsif wurde schon mehrmals zurückgestuft
93 Minuten später feiert Hitz mit seinen Kollegen mit dem 2:1 (2:1)-Erfolg die ersten drei Punkte in der noch jungen Saison. Interviews will der Schweizer in der Mixed-Zone gleich nach Spielschluss aber nicht geben und verschwindet freundlich lächelnd in der eigenen Kabine. Ganz anders die Gemütslage bei seinem Torhüter-Kollegen Mohamed Amsif, 24. Mit versteinertem Gesicht geht er an Trainer Markus Weinzierl vorbei Richtung VfB-Kabine zum Trikottausch. Verständlich, denn er hat den Kampf um die Pole-Position verloren. Für Amsif nicht die erste Rückstufung seit seinem Wechsel von Schalke im Juli 2010.
Geholt als Vertreter von Simon Jentzsch, vertrat er diesen mehrmals ohne Beanstandungen. Darum machte er sich auch im Winter 2012 berechtigte Hoffnungen auf einen Stammplatz in der Rückrunde, als sich bewahrheitete, dass Jentzsch nach seiner Fingerverletzung nicht mehr ins FCA-Tor zurückkehren würde. Doch das Rennen machte Routinier Alexander Manninger, 36, der in der Winterpause verpflichtet worden war. Amsif musste sich wieder ins zweite Glied einreihen.
Hitz zieht nach Bremen-Spiel vorbei
Vor dieser Saison schienen die Rollen klar verteilt. Manninger war die Nummer eins, Amsif und Hitz seine Kronprinzen. Doch der Österreicher verletzte sich am Knie und Amsif entschied den sachlich geführten Zweikampf gegen Hitz für sich. Im Pokal gegen RB Leipzig (2:0) und auch beim 0:4-Punktspielstart gegen Borussia Dortmund war er ohne große Schwächen, doch mit seinem entscheidenden Fehler beim 0:1 in Bremen brachte er Trainer Weinzierl ins Grübeln.
Nach einer Woche Nachdenken sprach Weinzierl Hitz sein Vertrauen aus: „Die Entscheidung zwischen Hitz und Amsif war immer eng. Auch für Amsif. Aber nachdem wir bei der Niederlage in Bremen beim Gegentor nicht glücklich ausgesehen haben und Mo zusätzlich nun ein wenig Probleme am Handgelenk hatte, haben wir uns für Hitz entschieden. Er machte einen stabilen Eindruck während der Woche und trainierte gut. Er hat es bestätigt.“
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Von Beginn an war Hitz hellwach. Nach acht Minuten war er das erste Mal am Ball, als er einen unsauberen Rückpass souverän mit der Innenseite aus dem eigenen Sechzehner in die gegnerische Hälfte beförderte. In der 20. Minute faustete er einen Schuss von Gotoku Sakai aus der Gefahrenzone und sechs Minuten später pflückte er eine Flanke sicher herunter. Hitz strahlte bei seinem Debüt Ruhe aus. Dabei war es erst sein 14. Punktspiel in seiner immerhin schon sechsten Bundesliga-Saison. In der 41. Minute war er aber machtlos. Der Elfmeter von Spezialist Vedad Ibisevic schlug hart und unhaltbar rechts unten ein.
Auch nach dem Wechsel agierte Hitz konzentriert. Besonders in der Schlussphase, als er nach 83 Minuten sich dem anstürmenden Martin Harnik entgegenwarf und vier Minuten später eine Ecke sicher abfing. Nach dem Sieg gab es für ihn eine herzliche Umarmung des Trainers, wie für alle Spieler. Und auch viel Lob. „Er hat ein paar Bälle gut runtergefangen, war einmal sehr schnell draußen. Es war eine gute Leistung“, lobte Manager Stefan Reuter.
Beim Derby am Wochenende in Nürnberg wird Hitz wohl wieder zwischen den Pfosten stehen. Dann ist Länderspielpause und danach wird Alexander Manninger, der heute ins Mannschaftstraining einsteigen will, wohl wieder zur Verfügung stehen. Dann wird Markus Weinzierl wieder grübeln müssen.
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