Michael Thurk bestätigt Gerüchte
Michael Thurk verhandelt mit dem FSV Frankfurt. Sein eigentliches Ziel liegt aber wo anders. Dem FCA ist das egal.
Michael Thurk (35) wird Weihnachten in seinem Haus in Kelkheim (Taunus) feiern. "Wir werden irgendwann in den nächsten Tagen nach Hause fahren", sagt der Fußball-Profi des FC Augsburg. Das sei sicher. Viel weiter in die Zukunft kann und will Thurk aber nicht planen.
Ab dem 1. Januar ist das Wintertransfer-Fenster in Deutschland wieder geöffnet. Einen Monat können dann im Profibereich wieder Transfers getätigt werden. Und da kann es durchaus sein, dass sich der suspendierte FCA-Profi einen anderen Verein sucht. "Es kann alles ganz schnell gehen, es kann aber sein, dass ich auch hier bleibe", sagt Thurk. Bekanntlich fühlt er sich in seiner Wahlheimat Kissing (Lkr. Aichach-Friedberg) sehr wohl. Sohn Leon-David spielt beim Kissinger SC Fußball und hat beim Augsburger EV schon seine ersten Schritte auf dem Eis gewagt. Der Hesse Thurk ist in Bayern heimisch geworden.
Thurk auch beim FCI im Gespräch
In diesen Tagen haben aber die Spekulationen um seine sportliche Zukunft wieder neue Nahrung bekommen. Die Frankfurter Rundschau berichtete zum Beispiel, dass der abstiegsbedrohte Zweitligist FSV Frankfurt sich gern die Dienste des Stürmers sichern würde. Diesen Kontakt bestätigt der gebürtige Frankfurter. Thurk sagt: "Wir sind im Gespräch, aber ich habe noch keine Entscheidung getroffen." Auch der FC Ingolstadt wurde als möglicher Interessent ins Spiel gebracht. Doch davon weiß Thurk nichts: "Das höre ich zum ersten Mal. Ich habe mit niemanden gesprochen." Aus Ingolstadt heißt es lapdiar: "Kein Kommentar."
Zumal Thurk eigentlich ganz andere sportliche Präferenzen hat. Thurk würde gerne in die amerikanische Profiliga Major League Soccer (MLS) wechseln. Mit Philadelphia Union und den Vancouver Whitecaps laufen Verhandlungen. Die Gehaltsvorstellungen wurden schon ausgetauscht, doch es gibt noch einige Hindernisse. In den USA öffnet der Transfermarkt am 15. Januar. Zudem entscheiden in den USA, im Gegensatz zu den deutschen Gepflogenheiten, nicht nur die Vereine über mögliche Transfers. Auch die MLS hat ein gehöriges Mitspracherecht bei Spielerwechseln. "Die Liga kann ihr Veto einlegen. Es hat noch kein grünes Licht gegeben", sagt Thurk.
Der ist auch bei seinem derzeitigen (Noch)-Arbeitgeber, dem FCA, wieder ein Thema. In einem Interview mit der Sportbild nimmt Vorstandsvorsitzender Walther Seinsch unter anderem auch zu Thurk Stellung. Der Torjäger war wenige Tage vor dem Saisonstart suspendiert worden. Für Außenstehende überraschend, denn Thurk, der seit Januar 2008 beim FCA unter Vertrag steht, tat immer das, für was man ihn geholt hatte: Tore schießen. 51 waren es für den FCA. Damit war er nicht unerheblich am Bundesliga-Aufstieg mitbeteiligt.
Dass Thurk nicht gerade zu den pflegeleichtesten Profis gehört, dass er des öfteren seine Meinung, auch in eigener Sache, auch gegenüber den Vereinsverantwortlichen deutlich vertritt und vertrat, war allseits bekannt. Die FCA-Oberen wussten das schon bei seiner Verpflichtung und arrangierten sich damit. Bis Anfang August. Dann hieß es zuerst, Thurk passe nicht mehr ins sportliche Konzept. Das war die erste Version, dann legte Manager Andreas Rettig nach und sprach von mehreren Vorkommnissen in der Vergangenheit und kurz vor dem Saisonstart.
Thurk wundert sich
Jetzt gibt es anscheinend eine dritte Variante, die Sicht von Walther Seinsch. So sieht es auf jeden Fall Michael Thurk. Seinsch erklärte gegenüber Sportbild: "Bei Michael hat die Chemie mit dem Trainer einfach nicht gestimmt. Da kann ich nur das Stichwort Team-Player nennen." Thurk wundert sich: "Ich bin jetzt schon irritiert", so der Stürmer
Seinsch selbst bereitet der Fall Thurk auch weiterhin Schmerzen. Als erstes das Gehalt, das Thurk noch bis Juni, im Falles des Klassenerhaltes sogar noch ein Jahr länger, bezieht. Da wird Geld blockiert, dass der FCA für notwendige Verstärkungen gut gebrauchen könnte. "Das tut weh", gesteht Seinsch. "Die Kohle schmerzt." Aber noch mehr schmerze, "dass solch ein guter Fußballer nicht mehr bei uns spielt."
Trotzdem hofft Seinsch, dass der FCA die Akte Thurk durch einen Vereinswechsel bald schließen kann. Er sagt: "Wir werden ihm sicher keinen einzigen Stein in den Weg legen."
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