Michael Thurk stand schon einmal vor dem Rauswurf
Aus dem Umfeld des FCA sickern weitere Einzelheiten über die Trennungsgründe von Michael Thurk durch. Der Stürmer stand offenbar schon einmal vor dem Rauswurf.
Jos Luhukay arbeitete mit seinen Schützlingen an der Taktiktafel, auf dem Trainingsplatz des FC Augsburg hatte sich die Zahl der Besucher nach dem Ausnahmezustand am Dienstag wieder auf das Normalmaß reduziert. Etwa 20 Kiebitze waren es, die den FCA gestern bei seinen Vorbereitungen auf die Bundesliga-Premiere am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gegen den SC Freiburg beobachteten. Doch die Ruhe täuschte etwas, denn die Suspendierung von Michael Thurk war noch immer Gesprächsthema.
Natürlich auch bei den – mittlerweile ehemaligen – Teamkollegen des 35-jährigen Stürmers, die diese Nachricht am Montag aus dem Radio oder Internet erfuhren. Einige wollten sich zu dem heiklen Thema nicht äußern, andere wie Jan-Ingwer Callsen-Bracker finden es schade, dass Thurk nicht mehr zur Mannschaft gehört. „Er ist ein guter Typ“, sagte Callsen-Bracker. Allerdings, die Vereinsführung habe die Entscheidung so gefällt, und diese hätten nun alle zu akzeptieren, fügt das Mitglied des Mannschaftsrates hinzu.
Mittlerweile sickerten aber aus dem Umfeld des Klubs weitere Einzelheiten über die Trennungsgründe durch. So hat es offenbar zwischen Thurk und Trainer Luhukay neben den bekannten Problemen noch weitere und schwerer wiegende Differenzen gegeben. So soll der gebürtige Frankfurter bereits im Frühjahr vor dem Rauswurf gestanden haben. Nachdem er im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf aus dem Mannschaftskader verbannt worden war, legte sich Thurk später im Training mit Andrew Sinkala an und sorgte für einen Eklat. Damals habe der Mannschaftsrat für den Profi Partei ergriffen und die Vereinsführung überzeugt, ihre Meinung zu ändern. Jetzt wurde der Trainer nach Informationen unserer Zeitung von seinem Spieler verbal heftig attackiert. Dies und ein Interview in der Fachzeitschrift Kicker („Ich habe gemerkt, wie der Trainer mit mir umgegangen ist.“) haben nun das Fass zum Überlaufen gebracht.
Auch mit Luhukays Vorgänger Holger Fach hatte Thurk Ärger, rettete diesem allerdings durch ein Tor in der 93. Minute gegen den FC St. Pauli zumindest vorläufig den Arbeitsplatz. „Es ist klar, dass dieses Thema an der Mannschaft nicht spurlos vorbeigeht“, erklärt Axel Bellinghausen. Doch der Profi ist davon überzeugt, dass er und seine Kollegen dies bis zum Samstag aus den Trikots schütteln können. Zudem hofft er auf die Unterstützung der Augsburger Fans. „Schließlich haben wir uns alle zusammen so über den Aufstieg gefreut.“
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