Modisches Schaulaufen: Halil Altintops neue Schuhe schießen Tore
Halil Altintop hat sich ein Paar neue Schuhe zugelegt und trifft auch damit. Der FCA gewinnt das dritte Spiel in Serie. Ragnar Klavan versucht, den Erfolg zu erklären.
Schick sah er aus. Schon rein modisch zählte Halil Altintop in Wolfsburg zu den Trendsettern. Die Fußballschuhe des FCA-Spielers waren jedenfalls auffallend. Einer pink, der andere gelb. Bei Wolfsburg hatte noch der Brasilianer Dante ein ähnliches Modell-Paar. Allerdings war der ehemalige türkische Nationalspieler nicht nur stylistisch „on top“, sondern auch auf dem Platz. Bei Dante waren dagegen nur die Schuhe schön, dessen Leistung war ansonsten unterirdisch.
Altintop grinst, wenn man ihn auf seine neuen Schuhe anspricht: „Schauen doch schön aus.“ Und das Wichtigste: Sie schießen auch Tore. Altintop zeigte sich in einer blendenden Verfassung. In der 57. Minute besorgte er mit seinem Treffer zum 2:0-Endstand die Entscheidung. Bereits nach 48 Sekunden hatte er mit einem tollen Pass seinem Kollegen Alfred Finnbogason die 1:0-Führung aufgelegt.
Seit drei Wochen steht Altintop wieder in der Startelf. Seine Bilanz ist genauso top wie seine Schuhe: Drei Spiele – drei Siege. „Ich bin einfach nur glücklich. Der Trainer schenkt mir wieder das Vertrauen.“
Altintop kämpfte sich zurück
Das war in dieser Saison nicht immer so. Weinzierl hatte Altintop eine lange Ruhepause verordnet. Zunächst plagte ihn eine Nervenentzündung und dann kam er nicht mehr richtig in Tritt. Altintop war unzufrieden, eine Zeit lang lehnte er auch sämtliche Interview-Wünsche ab. Wechselgerüchte machten im Winter die Runde. Doch Altintop kämpfte sich zurück. Das machte sich schon im Winter-Trainingslager in Spanien bemerkbar.
Jetzt ist der 33-Jährige wohl dort angekommen, wo er wieder hinwollte. Überraschend kam der Sieg in Wolfsburg für ihn nicht: „Wieso sollten wir nicht in Wolfsburg gewinnen? Wir wussten ja, dass die Mannschaft momentan nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt. Uns war schon klar, dass sie zu knacken sind.“ Wie sehr sich Altintop gefreut hat, konnte man an seiner Reaktion nach dem 2:0 sehen. Er lief schnurstracks in die Arme von Torwart-Trainer Zdenko Miletic, der an diesem Tag Geburtstag hatte. Abgemacht war das vorher nicht: „Ich bin zu Mile gerannt, weil ich ihn mag.“
Auch Ragnar Klavan lieferte eine gute Partie ab. Der Este ließ in der Innenverteidigung kaum etwas anbrennen. Dabei war er gehandicapt ins Spiel gegangen. Seine rechte Hand hatte er dick einbandagiert. „Ich denke, da ist ein Band gerissen“, meinte Klavan. Die Verletzung hat er sich schon im Heimspiel gegen Stuttgart zugezogen. In der vergangenen Woche ließ er die Hand untersuchen, aber man konnte keine Auffälligkeiten erkennen. Doch Klavan bekam wieder Schmerzen. „Ich muss das noch einmal untersuchen lassen“, sagt er.
Im Spiel ließ sich Klavan nichts anmerken. Danach strahlte der Este über das ganze Gesicht: „Für uns sind das Extrapunkte. Damit konnte man nicht unbedingt rechnen. Aber Wolfsburg hatte ja zuletzt auch keine gute Phase und wir durch zwei Siege in Folge schon etwas mehr Selbstvertrauen.“
Natürlich tauchen da immer wieder die Fragen auf, warum es jetzt wieder läuft und was zuvor falsch lief. Erklären kann das keiner so richtig. Auch Klavan nicht. Er versucht es aber zumindest: „Die Kompaktheit hat uns zeitweise gefehlt und die ist wieder zurück. Die Stimmung ist jetzt auch besser.“
Warum? War die Stimmung mal schlecht? „Schlecht jetzt nicht unbedingt, aber auch nicht so gut. Ist doch klar, wenn du die Spiele verlierst.“ Noch drei Spiele stehen in dieser Bundesliga-Saison aus. Im Kampf um den Klassenerhalt war der Sieg gegen Wolfsburg gegenüber der Abstiegskonkurrenz schon ein „dickes Pfund.“
Halil Altintop aber warnt davor, dass sich die Mannschaft jetzt einlullen lässt: „Wir sind noch nicht gesichert. Daran verschwenden wir gar keinen Gedanken. Wir brauchen sicher noch den einen oder anderen Punkt.“ Doch das dürfte mit diesen Schuhen kein Problem sein.
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