Neuzugang Martin Hinteregger zieht über RB Leipzig her
Martin Hinteregger vom FC Augsburg kritisiert scharf den Ligakonkurrenten RB Leipzig. Damit macht er sich wohl Freunde im Umfeld seines neuen Arbeitgebers.
Noch ist Martin Hinteregger beim FC Augsburg nicht öffentlich in Erscheinung getreten. Der 23-jährige Österreicher verweilt bei seiner Nationalmannschaft, bereitet sich mit Austrias Fußballauswahl auf das WM-Qualifikationsspiel am Montag gegen Georgien vor. Dies hindert ihn nicht, einen ersten Eindruck dessen zu vermitteln, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Einen Chefdiplomaten hat der FCA jedenfalls nicht verpflichtet. Hat Hinteregger eine Meinung, äußert er sie. Und das mitunter deutlich.
Ziemlich gestört hat ihn etwa jüngst, wie extrem RB Leipzig in die Belange seines Ex-Vereins RB Salzburg eingegriffen hat. Das Interview, das Hinteregger mit dem Sportportal Laola1.at am Rande des ÖFB-Camps in Wien geführt hat, kommt einer Abrechnung gleich. Hinteregger sagt unter anderem: „Ich habe eine Wut auf Leipzig. Salzburg geht systematisch an Leipzig kaputt.“ Er finde das schade, im Endeffekt seien das zwei verschiedene Vereine. „Aber es wird alles aus Leipzig regiert, alles nur zu Leipziger Gunsten. Salzburg wird komplett links liegen gelassen.“
Martin Hinteregger: FC Augsburg statt RB Reipzig
In der Vergangenheit hegte Hinteregger den Wunsch, für Leipzig in der Bundesliga aufzulaufen. Als er in diesem Sommer Gelegenheit dazu gehabt hätte, erteilte er RB-Sportchef Ralf Rangnick jedoch eine Absage. Hinteregger beteuert, im Endeffekt sei das jetzt kein Thema mehr für ihn gewesen.
Hinteregger, in Kärnten geboren, ein stolzer Alpenländler, sah sich als Salzburger Spieler. Er ist überzeugt: „Wäre ich zu Leipzig gegangen, hätte es einen richtigen Wirbel gegeben.“ Salzburg sei nur noch ein Ausbildungsverein für Leipzig.
Dass nur noch Leipziger Interessen im Vordergrund stehen, kann Hinteregger nicht nachvollziehen. Man könne schließlich zwei Vereine gut dastehen lassen. „Wenn es so weit ist, dass Salzburg nicht mehr Meister werden muss, dann ist das schon brutal“, erklärte Hinteregger im Gespräch mit dem österreichischen Online-Medium.
Nähe zur Heimat sprach für den FC Augsburg
Auch seine Beweggründe für den Wechsel nach Augsburg machte der Verteidiger deutlich. Das habe nichts mit der verpassten Championc-League-Qualifikation zu tun gehabt, sondern mit der Nähe zu seiner Heimat, den Gesprächen mit FCA-Verantwortlichen und den Aussichten auf einen Platz im Abwehrzentrum.
Schon bevor Hinteregger im Trikot des FCA aufläuft, dürfte er sich in Augsburg Freunde gemacht haben. FCA-Präsident Klaus Hofmann gilt als erklärter Gegner des Red-Bull-Projekts, lässt keine Gelegenheit aus, Mateschitz und Co. anzugreifen.
Ebenso wird die Augsburger Fanszene Hintereggers Worte wohlwollend vernehmen. Jüngst sprachen sich die Ultras einmal mehr gegen RB Leipzig aus. Unter anderem begründeten sie dies im Wandel des professionellen Fußballs: weg von einem Wettbewerb zwischen demokratisch, regional verankerten Vereinen – hin zu einem reinen Instrument der Wirtschaft.
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