Nur Trainer Weinzierl "verletzt" sich im Trainingslager
Keine Zerrung, kein Muskelfaserriss - zum Glück hat sich im Trainingslager kein FCA-Spieler verletzt. Nur Trainer Weinzierl wurde von einem unliebsamen Gast gebissen.
Beim FC Augsburg klopfen sie drei mal auf Holz. Keine Zerrung, kein Muskelfaserriss und keine Schwellungen am Sprunggelenk, das Trainingslager des FC Augsburg am Walchsee ging bisher ohne nennenswerte Blessuren über die Bühne. Bis Freitagmittag. Und da erwischte es ausgerechnet den Trainer. Allerdings mit keiner fußballtypischen Verletzung. Markus Weinzierl wurde von einer Zecke gebissen. Da damit nicht zu spaßen ist, suchte der Augsburger Fußball-Lehrer sofort die medizinische Abteilung des Vereins auf.
Physiotherapeut James Morgan leistete Erste Hilfe und entfernte das gefährliche Tierchen aus der Haut Weinzierls. "Ich glaube, das ist nicht so schlimm", gab der erleichterte Coach wenig später Entwarnung.
Denn die bisherige Bilanz der Tage in Tiroler Bergen ist für Weinzierl trotz dieses für ihn unangenehmen Zwischenfalls durchaus positiv. Die hohe Belastung und die tropischen Temperaturen der vergangenen Tage spielen da keine Rolle, seine Schützlinge bereiten sich sehr gewissenhaft auf die kommende Saison vor.
Auch Piotr Trochowski, 31, der Neuzugang, den der FCA Anfang der Woche verpflichtete. Der ehemalige Nationalspieler, der seit mehr als einem Jahr nach Vertragsstreitigkeiten mit seinem Arbeitgeber, dem FC Sevilla ohne Spielpraxis war, gibt in den Einheiten mächtig Gas und scheint nach einer Knieoperation körperlich fit zu sein. Gerade gegen betont defensiv spielende Gegner, mit denen der FCA gerade in der vergangenen Saison nicht zurechtkam, erhofft sich Weinzierl durch Trochowski Lösungen. "Er kann die entscheidenden Pässe spielen", ist sich der Coach sicher.
Sechs mal hat der gebürtige Pole in den vergangenen Tagen mit seinen neuen Kollegen geübt. "Im Moment fühle ich mich richtig kaputt", gibt er zu und muss der körperlichen Belastung Tribut zollen. Doch nach der langen Pause ist er trotzdem glücklich, wieder in der Bundesliga spielen zu können.
Weinzierl hat die Zügel angezogen
Nach den vielen Trainingseinheiten freuen sich die Augsburger auf das Testspiel am heutigen Samstag (14 Uhr) in Prien am Chiemsee. Gegner in Oberbayern ist Norwich City FC, Aufsteiger in der englischen Premier League. "Es ist immer gut, gegen internationale Gegner spielen zu können", ist sich Weinzierl sicher. In den Trainingseinheiten der vergangenen Tage hat der Niederbayer die Zügel nochmals angezogen, gerade die Laufeinheiten sind intensiver als in den vergangenen Jahren.
Aus gutem Grund. "Die Mannschaft muss auf die Dreifachbelastung vorbereitet sein," erklärt der Coach. Punktspiele, Pokalbegegnungen und mindestens sechs Partien in der Europa League werden von den Augsburger Profis alles abverlangen. Doch jammern möchte deshalb keiner. "Wir haben uns damit für die Leistungen in der vergangenen Spielzeit selbst belohnt", erklärt Daniel Baier, der Augsburger Spielmacher.
Nach dem Spiel gegen die Engländer kehrt der FCA-Tross nochmals an den Walchsee zurück. Am Sonntagvormittag steht auslaufen auf dem Dienstplan, regenerieren ist in diesen Tagen ein wichtiger Bestandteil des Trainingsplans.
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