Ostrzolek, Hahn und Vogt: Von Enttäuschten und Durchstartern
Der FC Augsburg konnte die Abgänge von André Hahn, Kevin Vogt und Matthias Ostrzolek gut kompensieren. Aber wie ergeht es den Abgängen bei ihren neuen Vereinen? Eine Zwischenbilanz.
Der Wirbel um den Abgang des Trios hat sich mittlerweile gelegt. Die Fans des FCA machten sich verständlicherweise Sorgen, als mit Ostrzolek, Vogt und Hahn drei Spieler den Verein verließen, die zu den Leistungsträgern des Bundesligisten gehörten.
Doch der FC Augsburg hat die Abgänge gut abgefedert. Mit Abdul Rahman Baba gelang den Schwaben ein echter Glücksgriff auf der Position des Linksverteidigers. Hahn wird auf der rechten Seite von Raul Bobadilla ersetzt. Der ist zwar nicht so torgefährlich wie Vorgänger Hahn, dafür ist das Spiel der Augsburger jetzt unberechenbarer. Anstatt Kevin Vogt spielen nun entweder Dominik Kohr oder Neuzugang Markus Feulner. Beide sind zwar nicht so präsent wie Vogt, sorgen aber trotzdem für die nötige Ordnung im Spiel.
Aber wie haben eigentlich Ostrzolek, Hahn und Vogt das erste Halbjahr nach ihrer Augsburger Zeit verbracht? Höchst unterschiedlich. Die Zwischenbilanz.
Matthias Ostrzolek: Hat den FCA verlassen, um sich weiterzuentwickeln. Sportlich ist ihm das beim Hamburger SV nur arg bedingt gelungen. Am Anfang erkämpfte sich der 24-Jährige bei den Hanseaten schnell einen Stammplatz. Doch wirklich überzeugen konnte er nur in den seltensten Fällen. Vom Fachmagazin Kicker erhielt er die Durchschnittsnote 4,05 und ist somit der am schlechtesten bewertete Verteidiger des HSV. Während der FC Augsburg im oberen Tabellendrittel zu finden ist, spielen die Hamburger gegen den Abstieg. Am Ende der Hinrunde verlor Ostrzolek zudem auch noch seinen Stammplatz. In den vergangenen drei Partien saß er lediglich auf der Bank und wurde von HSV-Amateur Ronny Marcos vertreten. Fazit: Für Ostrzolek hat sich der Wechsel bislang sportlich noch nicht gelohnt.
Vogt und Hahn haben sich durchgesetzt
Kevin Vogt: So ganz klar ist nie geworden, warum Kevin Vogt den FC Augsburg nach zwei Jahren schon wieder verlassen hat. Er war unumstrittener Stammspieler bei einem Bundesligisten. Doch er ging zum Aufsteiger nach Köln. Nachdem er dort das erste Saisonspiel noch auf der Bank verbringen musste, wurde er von Trainer Peter Stöger fortan in die Startelf berufen. Vogt dankte das Vertrauen mit Leistung. Mit einer Kicker-Durchschnittsnote von 3,36 ist er der beste Kölner Mittelfeldspieler. Ihm gelangen zudem ein Tor und zwei Torvorlagen. Fazit: Sportlich stehen die Kölner hinter dem FCA. Vogt hat sich allerdings immerhin einen Stammplatz gesichert und zählt zu den Säulen des Kölner Spiels.
André Hahn: Sein Wechsel nach Gladbach war logisch. Sowohl sportlich als auch finanziell war sein Weggang zu Borussia Mönchengladbach verständlich. Der schnelle Offensivmann hatte auch keinerlei Anpassungsprobleme und spielte sofort eine wichtige Rolle unter Trainer Lucien Favre. Mit 15 Ligaeinsätzen ist er der meisteingesetze Spieler der Gladbacher. In den vergangenen Wochen glühte der Stern des André Hahn aber nicht mehr ganz so hell. Zuletzt gegen Bremen saß er komplett auf der Bank. In den letzten vier Europa-League-Spielen kam er insgesamt lediglich zehn Minuten zum Einsatz. Mit Ibrahima Traoré, Patrick Herrmann, Thorgan Hazard und Fabian Johnson ist die Konkurrenz auf den Außenpositionen bei den Gladbachern allerdings auch extrem hoch. Hahn brachte es in der Liga bislang auf drei Tore und zwei Vorlagen. In der Europa League gelangen ihm zwei weitere Tore und drei Vorlagen. Mit einer Kicker-Durschnittsnote von 3,25 ist er der Notenbeste des Trios. Fazit: Auch wenn Hahn am Ende der Vorrunde ein wenig durchhing, hat sich sein Wechsel absolut gelohnt. Er spielt bei einer der deutschen Top-Vereine und ist noch im internationalen Geschäft vertreten. Eine weitere Nominierung für die Nationalmannschaft ist nur eine Frage der Zeit. time
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