Sascha Mölders trifft wieder
Bundesliga-Stürmer Sascha Mölders spielte freiwillig im Regionalliga-Team und empfahlt sich beim 3:1-Sieg gegen Bamberg mit zwei Toren für das Spiel gegen den VfB Stuttgart.
Für Sascha Mölders, 29, ist Fußball nicht nur Beruf, auch wenn er sich als Bundesliga-Profi beim FC Augsburg keine Sorgen um die nächste warme Mahlzeit seiner Familie machen muss. Für Mölders ist Fußball ein Spiel, das er über alles liebt, egal, ob er es vor über 30 000 Zuschauern in der ausverkauften SGL-Arena spielt oder vor 272 im Rosenaustadion. Und er will immer spielen.
Mölders trifft zweimal
Zuletzt durfte er das aber nur wenig. Im Sturmzentrum des FC Augsburg herrscht mit Mölders, Matavz, Djurdjic und Bobadilla dichtes Gedränge. Zudem hatte Mölders nach einer Sprunggelenksverletzung Nachholbedarf. Darum bat er am Donnerstag Trainer Markus Weinzierl um Freigabe. „Ich habe ihn gefragt, ob ich in der U 23 spielen darf. Er hat gesagt: Super, ist gut“, erzählt Mölders. So half Mölders am Samstag beim Regionalliga-Team aus. Und wie. Beim 3:1 (0:0)-Heimsieg des FCA II gegen den FC Eintracht Bamberg erzielte er zwei Treffer.
„Ich hatte Lust und wollte einfach mal wieder 90 Minuten spielen und das hat mir auch gutgetan“, zog Mölders eine positive Bilanz seiner Extraschicht in der Länderspielpause. Dass er dabei auch verlieren hätte können, war Mölders klar: „Es hätte alles schlimmer laufen können, ich spiele freiwillig, die verlieren, ich spiele schlecht.“ Tat er aber nicht. Und deswegen gab es ein Sonderlob vom U-23-Trainer Dieter Märkle: „Sascha ist ja schon fast ein alter Bekannter. Er ist ein Leader und er weiß, wo das Tor steht. Gerade in unserer Situation hilft uns das natürlich sehr weiter.“
Auch Dominik Reinhardt spielte in der zweiten Mannschaft
Zuletzt war der FCA II vier Spiele torlos geblieben. Auch gegen das Schlusslicht dauerte es lange, bis das erlösende Tor fiel. Dabei kontrollierten die Hausherren von Beginn an die Partie. Die zweite Bundesliga-Hilfe, der lange an der Achillessehne verletzte Dominik Reinhardt, 29, ordnete als Innenverteidiger die Abwehr, im Mittelfeld wurde kaum ein Ball verloren gegeben, allein vorne wollte nichts klappen.
Bis die Bamberger müde wurden. Innerhalb von fünf Minuten war das Spiel dann entschieden. Zweimal Mölders (75./ 78.) und Merveille Biankadi (80.) machten alles klar, der Gegentreffer durch Schäffler (88.) interessierte kaum mehr. Märkle atmete durch: „Der Sieg war für die Psyche wichtig nach vier Spielen ohne Tor.“ Mit 25 Punkten steht der FCA II nun auf Platz neun.
Am Freitag, so ist es gängige Praxis, erfuhr Märkle nach dem Profi-Training durch Co-Trainer Wolfgang Beller („Er ist mein Ansprechpartner“) von der Verstärkung: „Wir sind während der Woche in Kontakt. Aber es entscheidet sich immer relativ kurzfristig.“
Dankbar für professionelle Unterstützung
Derzeit ist er dankbar für jede professionelle Unterstützung für sein Unternehmen „Jugend forscht“. In der Vorwoche waren in Seligenporten acht Spieler auf dem Platz gestanden, die in der vergangenen Saison noch A-Junioren-Berechtigte waren. „An Spielern wie Mölders oder Reinhardt kann sich meine extrem junge Mannschaft orientieren und auch ein Stück weit Verantwortung abgeben. Das sind Profis, die kommunizieren, und das ist mit das Wichtigste auf dem Platz.“ Und sie seien auch mit ihrer Einstellung ein Vorbild. Märkle: „Seit ich hier bin, gab es nur ganz wenige Ausnahmen, die das nicht angenommen haben.“
Für Mölders ist das alles eine Selbstverständlichkeit: „Wenn ich spiele, mache ich es richtig.“ So war es am Samstag eine Win-win-Situation für beide Seiten. Mit seinen beiden Treffern zeigte er, dass er das Toreschießen nicht verlernt hat, auch wenn sein letzter Bundesliga-Treffer fast sieben Monate zurückliegt. Der war allerdings historisch. Es war der Siegtreffer beim 1:0 gegen den FC Bayern. Und als Argument für einen Startelf-Einsatz am Sonntag (17.30 Uhr) beim VfB Stuttgart schadet der Doppelpack sicherlich auch nicht. Mölders diplomatisch: „Tore tun immer gut.“ Egal vor welcher Kulisse.
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