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Interview
23.03.2015

Walther Seinsch: So sieht sein Leben nach dem FC Augsburg aus

FCA-Urgestein: Walther Seinsch wird zum Augsburger Ehrenbürger ernannt.
Foto: Archivbild, Fred Schöllhorn

Walther Seinsch wird am Freitag die Augsburger Ehrenbürgerschaft verliehen. Im Interview erzählt er, wieso er sich darüber zuerst nicht freute und warum er keine Spiele des FCA live ansieht.

Wie geht es Ihnen Herr Seinsch?

Walther Seinsch : Danke, alles normal.

Aha. Und wie sieht denn ein normaler Tag inzwischen bei Ihnen aus?

Seinsch: Ich lese viel und ich schreibe wieder. Ich bin an einem zweiten Objekt dran (Hinweis der Redaktion: Seinsch hat 2014 das Buch „Verbrecher-Kartei: Über Banker, Manager und Politiker“ herausgebracht). Ob ich das auch veröffentliche, weiß ich noch nicht. Aber das Schreiben macht mir Spaß. Und ansonsten? Ich gehe Wandern und Spazieren und der Frau auf den Wecker – das übliche halt.

Mit welchen Gefühlen blicken Sie heute auf den FCA?

Seinsch: Das ist unverändert. Ich bin immer noch FCA-Mitglied und bleibe es lebenslang. Mein Herz hängt weiter an dem Verein. Ich bin nach wie vor tierisch aufgeregt, wenn der FCA spielt.

Wie verfolgen Sie die Spiele des FCA?

Seinsch: Wie früher auch schon. Ich nehme mir die Spiele auf und schaue sie mir dann später ganz entspannt an, wenn ich das Ergebnis weiß.

Und das Ergebnis muss Ihnen zuvor jemand schonend beibringen oder?

Seinsch: Ich schau’ meistens schon selber nach. Ist ja nicht immer jemand da, der es mir sagen kann.

Reizt es Sie, noch mal selber ins Stadion zu kommen?

Seinsch: Das habe ich vor. Aber es dauert vielleicht noch ein bisschen. Ich kann nicht sagen, wann das wieder geht. Das lasse ich auf mich zukommen, da bin ich ganz locker.

Es geht die Story um, dass Sie früher sogar im Stadion in ihrer Loge übernachtet hätten.

Seinsch: Nein, nein. Das hatte ich zwar mal vor, das war mal so eine Schnapsidee in der Zeit, als ich in Augsburg keine Wohnung hatte. Aber das habe ich dann doch nie gemacht.

Die Loge aber haben Sie behalten?

Seinsch: Ja.

War es für Sie eine sehr schwere Entscheidung vom FCA loszulassen?

Seinsch: Nein, überhaupt nicht. Die Tatsache, dass wir in Klaus Hofmann einen idealen Nachfolger gefunden haben, hat das ganze sehr entspannt und erleichtert. Ich bin ja nicht abgesetzt worden und habe kein Chaos hinterlassen. Nein, das ist alles sehr, sehr gut gelaufen.

Bedauern Sie es, dass Sie um ihrer Gesundheit wegen loslassen mussten?

Seinsch: Nein, überhaupt nicht. Es ist wunderbar so.

Ihr Sohn arbeitet ja beim FCA. Es gibt Menschen, die sagen: Der ist doch der Statthalter vom alten Seinsch.

Seinsch: Das ist totaler Quatsch. Der Jörn ist ein ganz normaler Angestellter, hat einen ganz normalen Job mit normaler Bezahlung. Und das ist es.

Apropos Bezahlung. Was vielen immer noch nicht ganz klar ist: Hat sich ihr finanzielles Engagement beim FCA ausgezahlt? Es gibt Menschen, die glauben, Sie hätten am FCA verdient.

Seinsch: Auch das ist totaler Blödsinn! Ich habe mit sechs anderen Personen eine Investorengruppe gebildet. Wir haben im Laufe der Jahre eine zweistellige Millionensumme in den Verein und das Stadion investiert. Wir haben gesagt, wir müssen mit dem Schlimmsten rechnen. Kann sein, wenn es schlecht läuft, dass das ganze Geld futsch ist. Weil der FCA jetzt ein paar Jahre in der Bundesliga spielt, ist es glücklicherweise für uns relativ gut ausgegangen. Es geht besser zu Ende, als wir mal gedacht haben. Es ist noch nicht ganz klar, aber es wird wohl darauf hinauslaufen, dass wir unser Geld zu achtzig oder neunzig Prozent zurückbekommen. Aber von wegen Profit... das ist absurd.

Noch mal zurück zur Investorengruppe. Es gibt viele Zweifler, die behaupten, dass diese Gruppe nur aus Ihnen bestanden hat. Können Sie inzwischen sagen, wer diese Investoren waren?

Seinsch: Nein, deshalb haben wir ja auch dieses Konstrukt gewählt. Weil das eben Personen sind, die nicht in die Öffentlichkeit treten wollen. Das sind Leute, die ich schon Jahrzehnte kenne, alles Fußballverrückte. Sie haben mir Geld anvertraut und ich war als Treuhänder tätig. Das ist beim Notar hinterlegt und steht so in den Akten, das ist nachprüfbar.

Im Nachhinein ist ja fast alles so aufgegangen, was Sie bei ihrem Antritt im Jahr 2000 angekündigt haben. Ist der FCA der Beweis dafür, dass Erfolg im Fußball planbar ist?

Seinsch: Ich will es mal so sagen: Meine Erfahrung, wie ein Unternehmen aufzubauen ist, hat sehr genutzt. Da gibt es bestimmte Dinge, die wichtig sind...

...zum Beispiel?

Seinsch: Sie müssen konsequent sein. Wenn sie Leute einstellen und sie merken, das ist der Falsche, dann müssen sie sich schnell wieder von ihm trennen. Die wichtigste Eigenschaft eines Unternehmers aber ist lebenslange Lernfähigkeit. Jeden Tag fragen: Was machst du falsch? Wie machst du es besser? Und ja nicht glauben, dass du den Fußball erfunden hast. Sondern immer schauen: Wie machen es die anderen, was machen sie besser? Ganz wichtig war die Erkenntnis, dass es ohne ein modernes Stadion nicht geht. Dass es aber letztlich so gekommen ist, wie es jetzt ist, da war natürlich auch Glück dabei. Es ist letztendlich eine Mischung aus allem. Wir haben natürlich auch Fehler gemacht. Aber da musst du die Arschbacken zusammenkneifen, daraus lernen und es dann besser machen.

Was war der größte Fehler?

Seinsch: Es gab nicht den einen großen Fehler. Aber halt viele kleine.

Was unterscheidet Sie in ihrem Engagement von einem Hopp in Hoffenheim oder einem Mateschitz in Leipzig?

Seinsch: Die Frage ist jetzt aber doof. Die beiden haben das tausendfache Vermögen und setzen das auch ein. Wobei ich bei den beiden schon unterscheide. Mateschitz schätze ich als kühlen Unternehmer ein, der nur eine Plattform sucht, um seine Firma, sein Getränk zu vermarkten. Das finde ich nicht gut. Hopp ist ein ganz anderer Fall. Der hat in diesem Verein selber Fußball gespielt, der hat eine erfolgreiche Jugendabteilung aufgebaut ehe er sich an den Profifußball gewagt hat, der ist mit Herzblut dabei, fördert viele Sachen, wovon man gar nichts erfährt.

"Ich freue mich auch, weil ich mich stellvertretend für eine ganze Reihe von Leuten sehe", so Walter Seinsch

Wenn man sieht, dass Sie den FCA mit weniger finanziellem Einsatz als die beiden soweit gebracht haben - sind Sie da stolz darauf?

Seinsch: Ach, ich bin ja im Lauf der Zeit bayerischer Schwabe geworden und als solcher gilt für mich, auch was Selbstlob anbelangt: Nix gesagt ist genug gelobt.

Mit welchen Gefühlen sehen Sie der Ehrung am Freitag entgegen?

Seinsch: (Überlegt) Wie soll ich das sagen... Inzwischen freue ich mich drauf...

...inzwischen?

Ich habe nicht mit dieser Auszeichnung gerechnet und ich bin auch nicht der Typ, der sehr nach solchen Ehrungen giert. Aber der OB hat mich angerufen, hat mir das erklärt und ich fand das toll, wie er mit das erklärt hat. Ja, inzwischen freue ich mich darauf. Ich freue mich auch, weil ich mich stellvertretend für eine ganze Reihe von Leuten sehe. Denn ich werde für Leistungen geehrt, die ich nicht alleine vollbracht habe. Darauf, auf diese Personen und ihre Leistungen, will ich am Freitag auch noch mal hinweisen.

Wissen Sie welche Privilegien Sie als Ehrenbürger genießen?

Seinsch: Nein, das weiß ich nicht.

Welche Erkenntnisse haben Sie eigentlich aus Ihrem Ausflug in die Augsburger Lokalpolitik ziehen können?

Seinsch: Es hat sich bestätigt, was ich eigentlich zuvor schon gewusst habe. Dass die allermeisten Politiker ihr Bestes geben und dass das ein ganz schwieriger Job ist, egal auf welcher Ebene. Das Image der Politiker ist ja allgemein nicht gut. Dass sich diese Leute dennoch so einbringen, hat meinen Respekt vor ihnen noch mehr gesteigert.

Was erhoffen Sie sich von der Zukunft? Sportlich, für den FCA. Und für Sie persönlich.

Seinsch: Beim FCA? Wir müssen so weitermachen wie bisher. Absolut solide Wirtschaften, keine Schulden machen, für Zusammenhalt mit den Menschen in der Region sorgen. Und immer darauf hinweisen: Es kommen auch mal schlechte Zeiten. Wir werden auch mal absteigen, da bin ich mir ganz sicher. Aber da darf dann kein Chaos entstehen, weder im Verein noch in der Öffentlichkeit. Ich bin da ganz optimistisch, dass uns das gelingt. Das was andere an Geld haben, das müssen wir kompensieren durch Solidität und Solidarität.

Und für Sie persönlich? Ihre Hoffnungen für die Zukunft?

Seinsch: Mir geht es gut. Ich hoffe, dass ich mich weiter entspannen kann. Es ist alles in Ordnung, ich hoffe das bleibt so.

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