Was sich der FCA von Ajax Amsterdam abschauen will
Das Jugendleistungszentrum des FC Augsburg soll die Bundesliga-Profis von morgen hervorbringen. Vorbild ist die Akademie von Ajax Amsterdam, die eine FCA-Delegation jetzt besuchte.
Peter Bircks geriet ins Schwärmen. Der Geschäftsführer Finanzen des FC Augsburg unternahm am vergangenen Wochenende mit einigen Kollegen aus der Führungsetage des Bundesligisten eine Bildungsreise (Bircks: „aus der eigenen Tasche finanziert“) in die Niederlande. Genauer gesagt zur Jugendakademie von Ajax Amsterdam. Und was sie da sahen, sei beeindruckend gewesen. „Da können wir uns einiges abschauen“, sagte Bircks nach der „Betriebsbesichtigung“ beim 33-fachen niederländischen Meister.
„De Toekomst“ – Die Zukunft heißt die Talentschmiede in Amsterdam. Über 240 Spieler zwischen sieben und 19 Jahren werden dort derzeit ausgebildet, seit mehr als 20 Jahren genießt die „Ajax-Fußballschule“ weltweit in Sachen, Technik, Taktik und Kondition einen glänzenden Ruf. Die Kontakte zu den Verantwortlichen in Amsterdam hatte Stefan Schwarz, Chefscout beim FCA, hergestellt. „Was uns gezeigt wurde, war beeindruckend“, erklärt Bircks.
Trainer wechseln halbjährlich die Mannschaften
Vier Kunstrasenspielfelder, zwei überdachte Hallenfelder und jede Menge normaler Rasenplätze umfasst das Gelände. „Alles ist unter modernsten Gesichtspunkten ausgestattet“, stellte Bircks fest, die Nachwuchskicker werden mit Kameras und Sensoren beobachtet und überwacht. In der Ausbildung hat der niederländische Vorzeigeklub eine eigene Philosophie, die Trainer wechseln halbjährlich die Mannschaften. Erst wenn ein Talent ein sechswöchiges Probetraining absolviert hat, kann es Mitglied der Akademie werden.
Weltklassespieler wie Zlatan Ibrahimovic oder Wesley Sneijder durchliefen die Ausbildung bei Ajax, auch der spätere FCA-Stürmer Nando Rafael (derzeit bei Henan Jianye in China) bekam in den Niederlanden das Rüstzeug für seine spätere Profikarriere mit auf den Weg. Doch Ajax bildet nicht nur für die eigene Profiabteilung aus, sondern finanziert sich selbst zum Großteil aus Transfererlösen. „In den vergangenen sechs Jahren hat Amsterdam durch den Verkauf junger Profis rund 150 Millionen Euro eingenommen“, sagt Bircks.
Wasserschaden im FCA-Leistungszentrum
Davon kann man beim FCA nur träumen, obwohl sich die Nachwuchsabteilung ebenfalls auf einem guten Weg befindet und bei einer Zertifizierung des Deutschen Fußballbunden zwei Sterne (von drei möglichen) erhielt. Aktuell haben die Augsburger Nachwuchskicker und ihre Ausbilder wegen des Wasserschadens im Leistungszentrum mit Problemen zu kämpfen.
Bircks geht allerdings davon aus, dass die Probleme bald behoben sein werden. „Ich hoffe, dass wir das Gebäude im Februar wieder nutzen können.“ Neben der Besichtigung bei Ajax stand für die Augsburger Delegation auch der Besuch von drei Spielen in der niederländischen Eredivisie auf dem Programm.
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