Wiesn-Streit: Sind die FCA-Spieler die Opfer?
Der Wiesnbesuch der Spieler des FC Augsburg hat für einigen Wirbel gesorgt. Wie die Augsburger Allgemeine nun erfuhr, soll sich der Abend doch etwas anderes zugetragen haben.
Waren die Spieler des FC Augsburg bei ihrem Wiesn-Besuch am Sonntagabend doch eher Opfer als Täter? Nach Informationen der Augsburger Allgemeinen soll sich der Vorfall am Ausgang des Paulanerzeltes „Winzerer Fähndl“ nicht ganz so abgespielt haben, wie es in den ersten Berichten dargestellt wurde.
Ein 27-jähriger Besucher hatte Anzeige erstattet, weil er gegen 23 Uhr beim Verlassen des Zeltes von einem FCA-Spieler verletzt worden sei. Das mutmaßliche Opfer will nach Informationen der Bild-Zeitung Michael Thurk (35) und Nando Rafael (27) als Täter erkannt haben.
Augenzeuge relativiert den Vorfall
Ein Augenzeuge stellt den Vorfall gegenüber der Augsburger Allgemeinen allerdings etwas anders dar. Der Abend sei ruhig verlaufen. Es habe keine Schmähgesänge gegen den FCA gegeben. Erst als die FCA-Spieler ihre reservierten Tische auf dem Balkon des Festzeltes gegen 23 Uhr verließen und gehen wollten, habe eine Gruppe vermutlich Angetrunkener die FCA-Spieler erkannt. Diese Gruppe begann dann mit Pöbeleien. Besonders Thurk, der den inoffiziellen Mannschaftsabend organisiert hatte, sei Zielscheibe der Beleidigungen gewesen. Auf dem Weg zum Ausgang gerieten dann beide Gruppen aneinander. Die Rangelei habe die Zelt-Security, die in unmittelbarer Nähe stand, aber schnell wieder aufgelöst. Die FCA-Spieler hätten das Zelt verlassen dürfen, die andere Gruppe habe die Security währenddessen noch festgehalten.
Luhukay hat nicht mit der Mannschaft gesprochen
Was an diesem Abend exakt passiert ist, muss nun die Polizei klären. Beim FCA hielt man sich nach dem Vormittagstraining mit Aussagen zurück. Trainer Jos Luhukay erklärte: „Wir wissen nicht, was vorgefallen ist.“ Er habe mit der Mannschaft noch kein Wort darüber gesprochen. „Die Mannschaft war nicht offiziell als FCA-Team unterwegs, sondern hatte ihren freien Nachmittag.“
Trotzdem erwartet er auch in der Freizeit ein korrektes Verhalten: „Sie haben eine Vorbildfunktion. Es ist nicht gut, wenn der Verein oder die Mannschaft dadurch geschädigt wird.“
Nando Rafael äußert sich nicht zu den Anschuldigungen
Mannschaftskapitän Uwe Möhrle (31) hat den Vorfall nicht persönlich gesehen: „Keine Ahnung, was passiert ist. Wir sind ja keine Kindergartengruppe, die händchenhaltend aus dem Zelt rausgeht. Es war um 24 Uhr Abfahrt am Bus, und ansonsten müssen Sie die fragen, die darin verwickelt waren.“
Einer soll Nando Rafael gewesen sein. Doch der wollte sich nicht äußern: „Ich bitte um Verständnis, aber das ist eine Privatsache. Kein Kommentar.“
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