Bayern holen keinen Ersatz für Jerome Boateng
Der FC Bayern hat sich entschieden: Man verpflichtet keinen Ersatz für den verletzten Jerome Boateng. Karl-Heinz Rummenigge schießt zudem noch einen Giftpfeil in Richtung DFB.
Der FC Bayern München wird personell nicht auf den Ausfall von Jerome Boateng reagieren. Der Innenverteidiger zog sich im ersten Rückrundenspiel gegen den Hamburger SV eine Adduktorenverletzung zu und fällt ungefähr drei Monate aus.
Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge hat nun allen Stimmen eine Abfuhr erteilt, die einen Ersatz für Boateng gefordert haben. "Ich muss Ihnen sagen: Es gibt keinen guten Spieler, der auf dem Markt ist. Im Winter verkauft keine Mannschaft seine guten Spieler, speziell auf dieser Position. Und Notlösungen bringen einen am Ende des Tages nicht weiter. Dementsprechend werden wir nichts machen", sagt er in einem Interview mit der dpa.
Allerdings lässt er auch durchblicken, dass man sich durchaus mit einer Verpflichtung beschäftigt hat. "Wir haben uns mit dem Thema seriös auseinandergesetzt", so der Bayern-Chef. Letztlich hat man aber keinen passenden Ersatz für Boateng gefunden. Rummenigge räumt ein, dass man sich mit einem Zukauf befasst hätte, falls man einen Spieler gefunden hätte, der "dem Qualitätsanspruch des FC Bayern gerecht geworden wäre".
Vertrauen in die übrigen Innenverteidiger des FC Bayern
So geht der Rekordmeister aber mit den verbliebenen Innenverteidigern Medhi Benatia, Holger Badstuber und Javi Martinez in den weiteren Saisonverlauf. Allerdings hofft Rummenigge, dass Boateng "möglicherweise im letzten Drittel der Rückrunde dem FC Bayern wieder zur Verfügung stehen" wird. Eine Untersuchung am Montag habe die Situation etwas positiver aussehen lassen. Somit wäre auch eine EM-Teilnahme Boatengs nicht in Gefahr.
Auf den DFB ist Rummenigge in Zusammenhang mit der Verletzung seines Spielers aber nicht gut zu sprechen. Er vermisse "den Goodwill bei den Verbänden. Speziell bei der Fifa, aber auch Uefa. Auch in der Diskussion um Boateng höre ich immer nur DFB, DFB, Europameisterschaft. Ich muss klar und deutlich sagen: Ich empfehle dem DFB, sich hier klar zurückzuhalten." Rummenigge stößt sauer auf, dass sich Mario Götze im vergangenen Jahr im Dress der Nationalmannschaft verletzt hat. Zudem sei Bastian Schweinsteiger nach der vergangenen WM fünf Monate ausgefallen.
Seiner Meinung nach seien die Spieler einfach überlastet, was auch daran läge, dass es seit 25 Jahren eine Zunahme der Länderspiel gebe. AZ
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Mir ist gar nicht bekannt, dass zuletzt ein Länderspiel war, bei dem sich Boateng hätte überbeanspruchen können. Vielmehr geschah die Verletzung im Anschluss an die Winterpause und eine Vorbereitung mit extrem wenig Testspielen.
Vllt. noch nicht ganz durchdacht der Kalles Vorwurf.