Der Fall Lahm: Ancelotti schlägt sich auf Hoeneß' Seite
Unter Carlo Ancelotti ist Philipp Lahms Status als Stammspieler nicht mehr unantastbar. Allerdings will der Trainer nicht, dass der Kapitän schon nöächstes Jahr Sportdirektor wird.
Es war ungewöhnlich, was Carlo Ancelotti vor wenigen Wochen machte. In der entscheidenden Phase des Spitzenspiels gegen Borussia Dortmund nahm er Philipp Lahm vom Feld. Obwohl dieser weder verletzt war, noch einen merklich müden Eindruck gemacht hätte. Auch taktisch stellte er nicht um. Statt Lahm spielte Rafinha, das Prekariat im bayerischen Adel-Kader. Lahm war nicht erfreut.
Als dann auch noch Karl-Heinz Rummenigge wenig später unumwunden einräumte, mit Lahm als Sportdirektor zu planen und in dem Zusammenhang auch davon sprach, dass dieser Posten schnellstmöglich besetzt werden müsste, schien Lahms Zukunft klar. Nach der laufenden Saison hat er seinen Platz nicht mehr in der Kabine, sondern am Schreibtisch.
Dem widersprach als erstes Uli Hoeneß. Der neue, alte Präsident setzte sich dafür ein, dass Lahm seinen Spielervertrag bis 2018 erfüllt. Tatsächlich ist seine Nachfolge auf dem Feld auch noch nicht geregelt. Klar, Joshua Kimmich kann da spielen, Aber wer werkelt dann im Mittelfeld? Bei Xabi Alonso häufen sich die Altersringe ja auch in einem Bereich, der keine großen Leistungssteigerungen mehr zulässt.
Ancelotti baut weiter auf Lahm
Vor dem Spiel am Freitag gegen Mainz (So sehen Sie das Spiel live im Free-TV) äußerte sich nun auch Ancelotti zur Zukunft seines Kapitäns: "Ich denke, Lahm ist im Moment ein sehr wichtiger Spieler für diese Mannschaft. Und das gilt auch für nächstes Jahr. Er ist in einer guten Verfassung, ich hoffe, ich kann ihn auch die nächsten Jahre trainieren." Der Italiener baut also weiter auf die Fähigkeiten seines Kapitäns.
Allerdings traut er ihm auch zu, andere Rollen auszufülle. "Lahm kann Spieler, Trainer oder Sportdirektor sein", so der Coach. AZ
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