Der Umgang mit Heynckes ist des FC Bayern nicht würdig
Der Druck, den die Führungsebene des Vereins auf Jupp Heynckes ausübt, könnte für beide Seiten zu einem Problem werden. Der Vorgang beschädigt auch den Nachfolger des 72-Jährigen.
Niemand hat das Bild des FC Bayern derart geprägt wie Uli Hoeneß. Ihm haben es die Münchner hauptsächlich zu verdanken, dass sie zukunftsfest aufgestellt sind. Hoeneß zeichnete bislang immer aus, dass seine Entscheidungen vorwärts gewandt waren: die Entwicklung des Merchandising, Auslandsvermarktung, der Bau der Allianz-Arena. Seit rund 40 Jahren leitet er die Geschicke des FC Bayern.
Dabei bleibt es nicht aus, dass die Personal-Auswahl in einigen Fällen schief läuft. Sören Lerby und Erich Ribbeck waren die falschen Männer zur falschen Zeit. Sie folgten 1992 auf Jupp Heynckes, als die Münchner diesen überstürzt entließen. Sie hatten keinen Alternativplan. Es war das letzte Mal. Bis jetzt.
Jupp Heynckes wies bei seiner Vorstellung darauf hin, dass es sich um einen Freundschaftsdienst handle. Freunde nutzt man nicht aus. Hoeneß und Rummenigge aber bringen Heynckes in eine unangenehme Situation.
Bleibt er beharrlich bei seinem „Nein“, könnten die Münchner tatsächlich auf eine Notlösung angewiesen sein. Das geht in den seltensten Fällen gut. Sollte er sich umstimmen lassen, hätte er ein Glaubwürdigkeitsproblem – abgesehen von dem Ärger, den ihm seine Frau wohl machen würde.
Sich auf einen Freundschaftsdienst zu verlassen, ist unwürdig
Sich auf einen weiteren Freundschaftsdienst des 72-Jährigen zu verlassen ist nicht des FC Bayern würdig. Sollten Hoeneß und auch Rummenigge tatsächlich keinen Plan B verfolgen, wäre das zudem fahrlässig. Der Trainermarkt nämlich gibt so viel nicht her. Am Ende könnte eine Lösung der Kategorie Lerby oder Ribbeck stehen.
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