Einzelkritik: Abwehrriese Boateng sticht heraus
Götze macht den Özil, Jérôme Boateng ein überragendes Spiel und ein junger Spanier Lust auf mehr. Die Bayern in der Einzelkritik.
Manuel Neuer: Der Weltmeister wurde wenig gefordert. War aber wie immer da, wenn er gebraucht wurde. Nicht mehr und nicht weniger.
Rafinha: Der giftige Rechtsverteidiger ist nach seiner Verletzungspause noch nicht in Topform. Nach starkem Beginn baute der Brasilianer im Laufe des Spiels mehr und mehr ab. Leistete sich einige Fehlpässe und schlug unpräzise Flanken. Unterm Strich aber eine gute Leistung nach seiner Verletzung.
Mehdi Benatia: Rückte überraschend für den Brasilianer Dante in die Startformation und feierte sein Debüt im Bayern-Dress. Hatte bei einer Grätsche im Strafraum Glück, dass der Schiedsrichter nicht auf den Punkt zeigte. Ansonsten mit einer guten Leistung, auch wenn er das Aufbauspiel lieber anderen überließ.
Jérôme Boapeng: Erwischte einen echten Sahnetag. Gegen den Weltmeister machten die hochgelobten Offensivspieler der Engländer keinen Stich. Fühlte sich dann unterfordert und übernahm am Ende die Aufgabe seiner Sturmkollegen: Boateng schoss die Bayern mit einem brillanten Volley zum Sieg.
Juan Bernat: Der Spanier ist bei den Bayern auf links gesetzt. Das stellte er gegen Manchester wieder einmal unter Beweis. Verteidigte auf seiner Seite resolut und schaltete sich immer wieder gefährlich ins Offensivspiel der Münchner ein. Krönte seine Leistung fast mit einem Tor - doch Joe Hart parierte den Schuss vom 21-Jährigen herausragend.
Philipp Lahm: Machte mit seiner Ruhe und Erfahrung ein unauffälliges Spiel im zentralen Mittelfeld. Fing ein paar wichtige Bälle ab und versuchte sich dann ein oder andere Mal im Angriff. Der Kapitän sollte die nächsten Wochen ein bisschen an seiner Schusstechnik arbeiten. Vielleicht hilft ihm ja Boateng.
Xabi Alonso: Der neue Bayern-General war auch in der Champions League der Chef auf dem Platz. Forderte über 90 Minuten die Bälle und verteilte sie mit großer Sicherheit an seine Mitspieler. Dennoch nicht ganz so stark wie zuletzt, auch weil Manchester den Spielgestalter gut zustellte.
David Alaba: Neben den alten Hasen im Mittelfeld bekommt Alaba nicht so viele Bälle, wie er gerne hätte. Nutze seine daraus entstehenden Freiheiten und schaltete sich immer wieder in die Offensive ein. Erzielte mit seiner linken Klebe beinahe die Führung. Wie immer laufstark und extrem motiviert.
Götze: Leider in dieser Saison mit einigen Parallelen zu Mesut Özil: Unauffällig und ohne Spielwitz. Mehr als ein Torschuss in der 55. Minute und einem guten Dribbling war nicht viel zu sehen vom ehemaligen Dortmunder.
Lewandowski: Fügte sich bisher noch nicht so gut ein, wie die spanischen Neuzugänge Bernat und Alonso. Seine beste Szene hatte der Pole nach 30 Sekunden: Sein genialer Pass mit der Hacke auf Müller, nutze dieser aber nicht. Erster Satz im Arbeitszeugnis: Er hat sich bemüht.
Müller: Scheiterte nach genialem Lewandowski Zuspiel in der ersten Minute am Außennetz. Dann mit einem wuchtigen Kopfball an Joe Hart. War auch sonst einer der auffälligsten Münchner. Wollte unbedingt sein Tor machen und war deshalb auch nicht so begeistert, als er für Robben rausmusste.
Arjen Robben: Durfte ab der 76. Minute auf der rechten Seite wirbeln und startete direkt seine berüchtigten Dribblings. Auch ein klassischer Robben: Seine "Schwalbe" im Strafraum nach leichter Berührung vom Abwehrspieler. Darf in den nächsten Spielen wieder auf einen Starteinsatz hoffen.
Dante: Durfte fünf Minuten vor Schluss helfen, dass Neuzugang Benatia bei seiner Auswechslung seinen verdienten Applaus bekam.
Claudio Pizarro: Der ewige Pizza-Express machte bei seinem Kurzeinsatz wenig Sehenswertes.
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