Neue Härte: Ancelotti streicht den Bayern-Stars die Heimschläfer-Nacht
Die Wohlfühlwochen beim FC Bayern sind vorbei. Nach dem Unentschieden gegen Frankfurt gab es offene Kritik an der Spielweise der Mannschaft. Nun reagiert offenbar auch der Trainer.
Beim FC Bayern baut sich Druck auf. Der energische Weckruf von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, nach drei sieglosen Spielen umgehend "eine andere Gangart" anzuschlagen, muss von den Münchner Fußballstars innerhalb von acht Tagen in allen drei Titel-Wettbewerben befolgt werden. Drei Heimspiele, drei Siege lautet die Vorgabe für die Aufgaben am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF/Sky) in der Champions League gegen PSV Eindhoven und danach in der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach sowie im DFB-Pokal gegen Augsburg.
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Um wieder zurück in die Spur zu finden, zieht offenbar auch Trainer Carlo Ancelotti die Zügel an. Wie die Bild berichtet, hat der Italiener vor dem Champions-League-Spiel die von ihm eingeführte Heimschläfer-Nacht wieder gestrichen. Erstmals vor einem Heimspiel in der Ära Ancelotti muss die Mannschaft Dienstabend ins Teamhotel „Dolce“ einziehen.
Wohlfühlwochen beim FC Bayern sind vorbei
Ancelotti hatte Rummenigges scharfe Kritik nach dem 2:2 in Frankfurt ausdrücklich geteilt und personelle Wechsel angekündigt. Im Vergleich zu seinem Vorgänger klingt die Tonlage beim Italiener aber doch immer noch recht entspannt. "Ich bin nicht böse, wenn meine Mannschaft mal nicht gut spielt, aber wenn sie ohne Einstellung spielt", sagte der Trainer. Sogar "zehn unkonzentrierte Minuten" gesteht er seinen Spielern während einer Partie zu, wie er in Frankfurt sagte.
Es ist eine Großzügigkeit, die der Perfektionist Pep Guardiola niemals geduldet hätte. Der erhebliche Umstellungsprozess von Pep zu Carlo ist beim Rekordmeister noch nicht vollzogen. Die Bayern zeigen eine ungewohnte Verwundbarkeit. "Wir müssen ganz schnell wieder dahin kommen, dass die Gegner nicht das Gefühl haben, gegen uns etwas holen zu können", sagte Arjen Robben.
Auch Kapitän Philipp Lahm mahnte dazu, möglichst schnell wieder die Kurve zu kriegen. Nicht nur bei den Resultaten, sondern auch in der Art der Auftritte. Die Spielfreude, die Bayern-typische Dominanz und Kontrolle des Gegners sind verflogen.
Laute öffentliche Weckrufe der Bosse und ein so erzeugtes Reizklima haben in der Vergangenheit oftmals Wirkung beim FC Bayern. Nach dem laschen Auftritt in Frankfurt übernahm Rummenigge diesen Part. Denn neben dem Trainerwechsel haben die Bayern auch die neue Situation, in dieser Saison nach dem Rückzug von Sportvorstand Matthias Sammer keinen Manager oder Sportdirektor mehr täglich hautnah beim Team zu haben. Die Neubesetzung der Position könnte wieder aktueller werden.
Bayern mit Personalsorgen gegen Eindhoven
Mit dem spielerisch ernüchternden 0:1 in der Königsklasse beim Vorjahresbezwinger Atlético Madrid begann vor drei Wochen die Ergebnisdelle der Bayern. Zum öffentlichen Druck kommen vor der Partie gegen PSV nun noch Personalsorgen. Die verletzten Franck Ribéry (Oberschenkel) und Arturo Vidal (Sprunggelenk) fallen als wertvolle Optionen weg. Dafür könnten Javi Martínez und Douglas Costa verfügbar sein. Und Robert Lewandowski (Wade) sollte wieder von Anfang an stürmen können. drs, dpa
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