Philipp Lahm und das falsche Türschild
Philipp Lahm hat das erste große Interview nach seinem Nationalmannschafts-Rücktritt gegeben. Lahm über seine Beziehung zu Ballack, das Bangen um die WM-Teilnahme - und ein falsches Türschild.
Philipp Lahm ist nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. Nach 113 Länderspielen hat es dem 30-Jährigen gereicht. Den Schritt leichter gemacht, hat auch der große Altersabstand zu den meisten anderen Nationalspielern. "Ein Kapitän soll ja alles zusammenhalten, und da spielt das Alter schon eine gewisse Rolle. Im Fußball sind fünf Jahre schon viel, die meisten Spieler sind vier, fünf oder neun Jahre jünger als ich. Deswegen habe ich das lieber übergeben", sagt Lahm in einem Interview mit dem SZ-Magazin.
Es ist das erste große Interview Lahms nach seinem Rücktritt aus der Weltmeister-Elf. In dem Gespräch mit dem SZ-Magazin schildert der Defensivspezialist auch, dass er lange Zeit um die Teilnahme an der WM bangen musste. Er hatte sich im Pokal-Finale gegen Borussia Dortmund eine Kapselverletzung zugezogen, die sich als schwerwiegender herausstellte, als zuerst angenommen. "Ich habe das nicht öffentlich gemacht, aber es gab schon schwierige Momente (...) Es wurde dann besser, aber dann gab's Tage, wo's plötzlich wieder schlimmer wurde, weil ich kaum geraeaus laufen konnte", so Lahm.
Lahms Verhältnis zu Ballack "total entspannt"
Am Ende blieb ihm aber das Schicksal Michael Ballacks erspart, der als damailiger Kapitän 2010 verletzungsbedingt auf die WM in Südafrika verzichten musste. Von einigen Medienvertretern wurde danach in Umlauf gebracht, Lahm habe Ballack als Kapitän abgesägt. Das Verhältnis der beiden gilt seitdem als stark unterkühlt. Dem tritt Lahm entgegen. "Das Verhältnis ist total entspannt", sagt der Bayern-Profi.
Lahm ließ zudem erahnen, wie er sich dagegen schützt, dass er nicht allzu oft von fremden Menschen belästigt wird. So steht beispielsweise auf seinem Türschild nicht der Name "Lahm". "Bei mir steht kein Name eines Fußballers. Aber wenn ich jetzt verraten würde, was auf meinem Klingelschild steht, hätte ich gleich Lahm draufschreiben können." Außerdem wechselt der Weltmeister oft seine Handynummer. Das sei notwendig, da seine Nummer oft weitergegeben werde, wenn er sie mal jemanden geben müsse."Dann rufen plötzlich wildfremde Menschen an", so Philipp Lahm.
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