Stimmen zum Spiel: Kleiner Vorteil für Madrid - aber nicht mehr
Der erste Teil des Giganten-Duells ging an Real Madrid, die Zuversicht auf einen erneuten Final-Einzug ist beim FC Bayern aber groß. Die Stimmen zum Spiel.
Als der Bayern-Tross kurz vor Mitternacht das Estadio Santiago Bernabeu verließ, war die Zuversicht beim Cupverteidiger längst wieder zurückgekehrt. "Ich bin optimistischer als vor dem Spiel", sagte Münchens Trainer Pep Guardiola nach dem bitteren 0:1 im Halbfinal-Hinspiel der Champions League bei Real Madrid. Wir haben die Stimmen zum Spiel gesammelt.
Reaktionen FC Bayern München
Matthias Sammer: Wir haben 1:0 verloren. Wir hatten viel Ballbesitz. Mit unserer Dominanz haben wir das Spiel beherrscht, aber nicht das Ergebnis. Es gibt eine ganz einfache Regel im Rückspiel: Zu dem Ballbesitz und der Dominanz muss der gnadenlose Abschluss kommen. Das müssen die Spieler begreifen und wir brauchen unser Publikum dazu.
Pep Guardiola: Madrid hat immer so gespielt, sie sind so schnell. Die lassen einen spielen und warten, dass du den Ball verlierst. Dann kannst du sie kaum aufhalten. Man muss sehr gut organisiert sein, waren wir auch. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Es gibt keine bessere Mannschaft als Real Madrid. Im Rückspiel werden wir mehr Ordnung haben.
Philipp Lahm: Wir haben das Spiel gemacht, wie wir wollten. Ich kann mich nicht erinnern, dass Bayern hier in Madrid jemals so dominant gespielt hat. Wir haben gewusst, dass du diesen Gegner nicht zu 100 Prozent ausschalten kannst. Wir haben auch mit der Spielweise gerechnet. Wir hatten sie analysiert. Da hat man gesehen, dass sie enorm starke Konterspieler haben. Wir haben alle Möglichkeiten, zuhause mit zwei Toren zu gewinnen. Ich fahre positiv nach München.
Manuel Neuer: Real hat gut verteidigt und auf Konter gespielt, das wussten wir vorher. Wir haben es schwer gehabt. Trotzdem: Wir haben es schon ordentlich gemacht gegen diese Weltklassespieler. Wir erwarten ein ähnliches Rückspiel. Da müssen wir durchkommen und uns Chancen erspielen. Es gilt, bei Ballbesitz die Konzentration zu wahren, damit wir nicht in Konter laufen. Es ist noch alles drin.
Arjen Robben: Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen. Wie wir hier im Bernabeu das Spiel kontrolliert haben. Manchmal hat bei uns vielleicht ein bisschen die Schnelligkeit gefehlt, aber ich bleibe lieber positiv. Die letzten zwei Wochen waren echt nicht gut, aber heute haben wir umgeschaltet, wir waren da. Das einzige, was fehlt, ist ein Tor. Wir müssen positiv sein und haben viel Vertrauen für Dienstag.
Reaktionen Real Madrid
Carlo Ancelotti: Es war schwierig, kompliziert. Wir haben schüchtern angefangen, dann mehr Intensität geschaffen. Gegen Bayern ist es normal, dass man so spielen muss. Für das Rückspiel ist das Ergebnis ein kleiner Vorteil, aber nicht mehr.
Sergio Ramos: Es war ein sehr intensives Spiel und sehr schwierig. Bayern ist eigentlich immer sehr dominant, aber wir haben defensiv sehr gut gearbeitet und wenig zugelassen. Das Ergebnis ist sehr befriedigend für uns. Wir können zufrieden sein mit der Arbeit der gesamten Mannschaft. Wir freuen uns, dass wir dieses Ergebnis erzielen konnten. Das Ergebnis reicht nicht, um sich sicher zu sein. Wir werden das Beste geben nächste Woche.
Reaktionen Experten
Franz Beckenbauer: Bayern war nicht so dynamisch und druckvoll, wie man es kennt. Da waren die Madrilenen viel gefährlicher als die Bayern mit ihrem überlegenen Ballbesitz. Vielleicht waren sie auch überrascht, das war eines der besten Spiele, die ich von Real gesehen habe, auch vom Rhythmus. Sie haben das Tempo gewechselt, wie sie wollten. Sie haben ausgezeichnet Fußball gespielt, von der Taktik und vom Tempowechsel. Die Bayern sind einige Male hochkarätig ausgekontert worden. Es war ein verdienter Sieg für Real, aber es gibt ja noch ein Rückspiel. Es ist eine sehr schwierige, aber lösbare Aufgabe.
Christoph Metzelder: Das Spiel der Bayern lebt von Ballbesitz, aber auch von Spielern, die daraus was machen. Sie haben es Real Madrid heute leicht gemacht.
Quellen: Sky, fcbayern.de, dpa
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