"Risikospiele" im deutschen Fußball
Frankfurt/Main (dpa) - Im deutschen Fußball wird nach Saisonende für die 1. und 2. Bundesliga, sowie die 3. Liga ein "Lagebericht Sicherheit" erstellt. Dabei fließen die Berichte der Sicherheitsbeauftragten der Vereine und der Sicherheitsaufsichten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ein.
Der DFB wertet auch die Sportgerichtsurteile aus. "Nachdem der Spielplan erstellt ist, bewerten wir vor der neuen Runde alle Spiele, und zwar zusammen mit den Vereinen, der Polizei und der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze", erklärt der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn.
Vier Wochen vor einem brisanten Spiel gibt es eine erneute Absprache. Zwei Wochen vorher wird endgültig festgelegt, ob die Begegnung ein Risikospiel ist. Dann erhalten die Vereine ein Schreiben von Spahn. Die Vorsichtsmaßnahmen sind in der DFB-Satzung bei den Durchführungsbestimmungen unter "Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Bundesspielen" in Paragraf 32 aufgelistet. Die Vereine sind verpflichtet, diese "mit besonderer Sorgfalt" durchzuführen.
Zu den Maßnahmen gehören unter anderem: - Begrenzung des Verkaufs der Eintrittskarten für die Stehplatzbereiche - strikte Trennung der Anhänger in den Zuschauerbereichen - Einrichten und Freihalten sogenannter "Pufferblöcke" (Freiblöcke zwischen gefährdeten Zuschauerbereichen) - Verstärkung des Ordnungsdienstes - Bewachung der Platzanlage mindestens in der Nacht vor der Veranstaltung - Begleitung der Gästefans durch Ordner des Gastvereins - Verbot des Verkaufs und der öffentlichen Abgabe von alkoholischen Getränken.
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