Auf dem Fußballplatz sind Männer die größeren Schauspieler
Männer sind laut einer Studie größere Schauspieler als Frauen - zumindest wenn es ums Fußballspielen geht.
Die männlichen Kicker würden auf dem Platz wesentlich öfter Inszenieren und Protestieren, erklärte der Trainingswissenschaftler Martin Lames von der Technischen Universität München am Mittwoch. Außerdem setzten die Männer die Unterbrechungen im Gegensatz zu Frauen als taktisches Mittel ein. "Der Grund dafür könnte sein, dass die Spiele der Männer generell vor mehr Zuschauern und mit höherer medialer Aufmerksamkeit ausgetragen werden", so Lames.
Rund 38 Prozent der untersuchten Fußballspiele beider Geschlechter bestanden aus Unterbrechungen. Bei manchen Spielen seien es sogar 53 Prozent gewesen. Die Sportwissenschaftler wollten mit ihrer Analyse eigentlich die Struktur von Fußballspielen erforschen - der Vergleich der Unterbrechungen beim Frauen- und Männerfußball entstand zufällig.
Die Sportwissenschaftler der TU München hatten 56 Fußballspiele analysiert und Parameter wie Ort, Zeit und Dauer der Spielunterbrechung untersucht. Pausen durch Auswechslung und Torjubel seien beim Frauenfußball deutlich kürzer als bei Spielen der Männer.
Den Untersuchungen nach bleiben Frauen bei Verletzungen rund 30 Sekunden kürzer liegen. Generell könne man die Unterschiede so interpretiert werden, dass bei den Männern der Gedanke der Inszenierung viel stärker ausgeprägt ist als bei den Frauen, sagte Lames. dpa
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