Champions-League-Auslosung: Warum ist Moskau in Lostopf eins?
Die Bayern sind im selben Topf wie Moskau und Leicester, Gladbach ist gleichauf mit Brügge. So funktioniert die Champions-League-Auslosung.
Wenn am heutigen Donnerstag (25. August) Abend um 18 Uhr die Gruppen der Champions League ausgelost werden, dann haben zwei Teams schon einmal von vornherein Losglück: Leicester City und ZSKA Moskau. Beide Teams sind nämlich dank einer Reform der Champions League in Lostopf eins gesetzt, genauso wie Real Madrid und die Münchener Bayern und stehen damit höher im Kurs als etwa Vorjahresfinalist Atlético Madrid oder Borussia Dortmund, die nur in Topf zwei sind.
Unausgeglichene Gruppen drohen in der Champions League
Moskau hat einen UEFA-Koeffizienten von 48,716 Punkten. Diesen Wert ermittelt die UEFA anhand der Leistungen in Champions- oder Europaleague während der vergangenen fünf Jahre. Für Moskau bedeutet das in der Europa-Vereinstabelle Platz 41. Weit abgeschlagen dahinter ist Leicester, der englische Überraschungsmeister. Nun kann das zu interessanten Gruppenkonstellationen führen. Ein Beispiel:
Bayern München - Atlético Madrid - Tottenham Hotspur - AS Monaco. Bayern würde in diesem Szenario auf den Champions-League-Finalisten, den Dritten der Premier League und den Dritten der Französischen Liga treffen - alles keine Laufkundschaft und ein Weiterkommen wäre selbst für den Deutschen Rekordmeister eine Herausforderung.
Möglich wäre aber auch eine Gruppe: ZSKA Moskau - SSC Neapel - FC Brügge - Ludogorets Razgrad. Für den russischen Meister wäre der italienische Vizemeister aus Neapel noch die größte Herausforderung, Brügge (belgischer Meister) und Razgrad (Bulgarien) wären aber dankbare Lose.
Die Meister sind in Topf eins gesetzt, nicht die Besten
Möglich macht diese Konstellationen eine Reform der Champions League. Seit dieser Saison sind im Lostopf eins nicht mehr die Vereine, die in der Vergangenheit international die besten Leistungen erbracht haben, sondern die Meister der sieben wichtigsten europäischen Ligen - und die russische zählt gerade so dazu. Der achte Platz geht an den Champions-League-Titelverteidiger, also Real Madrid. Wären die Bayern nicht Deutscher Meister geworden, wären auch sie nur in Lostopf zwei gelandet.
Ab Lostopf zwei entscheidet dann der Koeffizient. Ginge es nur danach, wäre Moskau im selben Lostopf wie Mönchengladbach, nämlich drei. Und Leicester würde dank Lostopf vier ein hartes Los erwarten. So kann sich das Sensationsteam berechtigte Hoffnungen auf das Weiterkommen machen.
Aus diesen Lostöpfen wird gezogen, wobei Duelle mit Ligakonkurrenten nicht möglich sind:
Topf eins:
Bayern München, Real Madrid, FC Barcelona, Leicester City, Juventus Turin, Benfica Lissabon, Paris Saint-Germain, ZSKA Moskau
Topf zwei:
Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Atlético Madrid, FC Sevilla, FC Arsenal, FC Porto, Manchester City, SSC Neapel
Topf drei:
Borussia Mönchengladbach, FC Basel, Tottenham Hotspur, Dynamo Kiew, Olympique Lyon, PSV Eindhoven, Sporting Lissabon, FC Brügge
Topf vier:
Celtic Glasgow, AS Monaco, Basiktas Istanbul, Legia Warschau, Ludogorets Razgrad, Dinamo Zagreb, FC Kopenhagen, FK Rostow
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