Last Minute-Wechsel: Das geschah am letzten Transfer-Tag
Falcao und Blind zu Manchester United, Welbeck schließt sich Arsenal an und Holtby kehrt in die Bundesliga zurück. Vor allem in England war am letzten Transfertag einiges geboten.
Dass Radamel Falcao in diesem Sommer-Transferfenster den AS Monaco verlassen würde, war leicht vorherzusehen. Wohin es den 28-jährigen Ausnahmestürmer allerdings ziehen wird war bis gestern Abend vollkommen offen. Letztendlich machte Manchester United das Rennen und stach damit die nationale und internationale Konkurrenz um Manchester City, Arsenal London, Real Madrid und Juventus Turin aus.
Der kolumbianische Torgarant stürmt in der kommenden Saison auf Leihbasis für die "Red Devils" und kostet dem Vernehmen nach rund zehn Millionen Euro Gebühr. Zudem sicherte sich der englische Rekordmeister eine Kaufoption für den ehemaligen Atletico-Goalgetter. Diese liegt englischen Medienberichten zu Folge bei rund 55 Millionen Euro. United-Coach Louis van Gaal war jedenfalls hochzufrieden über den Last-Minute-Transfer: "Wenn ein Spieler wie Falcao verfügbar ist, dann ist das eine Gelegenheit, die man nicht verpassen darf."
Doppelpack - Auch Blind kommt
Dies war jedoch nicht der einzige Grund zur Freude beim ehemaligen Bonds-Coach. Neben Falcao wechselt auch der holländische Nationalspieler Daley Blind ins Old Trafford. Der flexible Defensiv-Allrounder kommt von Ajax Amsterdam nach Manchester und kostet United rund 17,5 Millionen Euro. Der 19-malige Nationalspieler soll in den nächsten fünf Jahren im "Theatre of Dreams" auflaufen. Der 24-jährige Sohn von Holland-Legende Danny Blind erreichte gemeinsam mit van Gaal den 3. Platz bei der WM Brasilien und kam bei allen sieben WM-Spielen über die volle Spielzeit zum Einsatz.
Welbeck und Chicharito suchen das Weite
Verzichten wird der ehemalige Bayern-Trainer van Gaal in Zukunft dagegen auf die beiden Angreifer Danny Welbeck und Javier Hernandez. Der englische Nationalspieler Welbeck wird in Zukunft für Arsenal London auflaufen. Die Gunners lassen sich den 23-Jährigen rund 20 Millionen Euro kosten. Der neue Teamkamerad von Lukas Podolski, Mesut Özil und Per Mertesacker erhält in der englischen Hauptstadt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019 und soll in der dünn besetzten Arsenal-Offensive den Ausfall von Frankreich-Star Olivier Giroud kompensieren.
Javier "Chicharito" Hernandenz sucht ebenfalls eine neue sportliche Herausforderung und verlässt deshalb den englischen Traditionsverein. Allerdings vorerst nur auf Leihbasis. Die Königlichen besitzen zudem eine Kaufoption. Der 26-jährige WM-Teilnehmer Mexikos schließt sich ab sofort Real Madrid an. Dort soll die "kleine Erbse" dem Platzhirsch Karim Benzema Druck machen.
Negredo beendet das Kapitel Man City
Auch Alvaro Negredo geht den Weg von England nach Spanien. Der 29-jährige Angreifer war im Starensemble von Manchester City nicht über seine Reservisten-Rolle hinausgekommen und wechselt für ein Jahr auf Leihbasis zum FC Valencia. Im letzten Sommer war der Spanier den Citizens noch 25 Millionen Euro wert. Negredo wird damit Teamkollege von Weltmeister Shkodran Mustafi.
Zwei Neue für die Saints
Der schwer gebeutelte FC Southampton musste nach der überragenden letzten Saison (8. Platz) die Schattenseiten des Erfolgs kennerlernen. Über die Hälfte der Stammspieler verließ den Klub und wechselte zur zahlungskräftigeren Konkurrenz. Kurz vor Ende der Transferfrist vermeldeten die Saints aber dann noch zwei Neuzugänge. Von Atletico Madrid wechselt Toby Alderweireld auf Leihbasis zum englischen Erstligisten und aus Salzburg kommt Flügelflitzer Sadio Mané zu den Saints.
Neue Teamkameraden für Mario Gomez
Auch Mario Gomez und der AC Florenz bekamen am letzten Tag der Transferperiode nochmals Zuwachs. Von Manchester City wechselt Rechtsverteidiger Micah Ricards in die Toskana. Mit dem Kraftpaket bekommt die Firoentina laut eigener Aussage, den "besten Rechtsverteidiger der Welt." Zudem sicherten sich die Violetten auch die Dienste von Mittelfeld-Stratege Milan Badelji. Der kroatische WM-Teilnehmer wechselt vom Hamburger SV in die Serie A und spült den finanziell gebeutelten Hansestädtern rund fünf Millionen Euro in die Kassen.
Badelji weg, Holtby da
Den frei gewordenen Kaderplatz beim HSV besetzt ein alter Bekannter. Lewis Holtby kehrt nach eineinhälbjähriger Abstinenz in Fussball-Bundesliga zurück. Der ehemalige Schalker kommt vom Londoner Klub Tottenham Hotspur an die Alster und wird zunächst für ein Jahr ausgeliehen. Zudem sicherten sich die Hanseaten eine Kaufoption für den 23-jährigen Mittelfeldspieler. In seiner Zeit bei den Spurs konnte sich der Edeltechniker nicht wirklich durchsetzen und war deshalb auch zuletzt an den FC Fulham verliehen. Mit dem Magath-Klub stieg der dreimalige Nationalspieler allerdings aus der Premier League ab. (chd)
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