Zum Bundesliga-Start: Diese Fußballregeln ändern sich
Videobeweis, bunte Unterhosen und Abseitsregel - wo sich die Fans in der neuen Saison umstellen müssen.
Bei der Europameisterschaft haben wir sie schon gesehen, nun erreichen die Änderungen des Fußball-Regelwerks auch die Bundesliga. Das International Football Association Board hatte die Regeln vor der Europameisterschaft überarbeitet. Hier eine Übersicht der wichtigsten Änderungen:
Wegfall der Dreifachbestrafung
Wer einen Spieler im eigenen Strafraum foult und dadurch eine klare Torchance verhindert, fliegt nicht mehr wegen einer "Notbremse" vom Platz. Dadurch soll eine Mehrfachbestrafung verhindert werden. Diese Ausnahme gilt aber nicht, wenn ein Tor durch ein Handspiel verhindert wurde. Ein rotwürdiges Foul im eigenen Strafraum, das keine klare Torchance verhindern sollte, wird weiterhin mit der Roten Karte und Strafstoß geahndet.
Eingreifen von außen
Wenn Spieler oder Trainer von der Bank aus ins Spiel eingreifen, kann der Schiedsrichter nun ein solches Verhalten innerhalb des Spiels ahnden, zum Beispiel mit einem Freistoß. Auch muss der Schiedsrichter nicht mehr zwangsläufig bei einem Eingriff von außen das Spiel unterbrechen, sondern kann gegebenenfalls das Spiel laufen lassen. Etwa dann, wenn die angreifende Mannschaft ein Tor erzielen würde und ein Trainer oder Fan des Gegners auf den Platz stürmt und den Ball abfälscht. Von außen auf den Platz zu stürmen und ein Tor für die eigene Mannschaft zu schießen bleibt aber weiterhin verboten.
Unterhosen
Die bereits bei der Europameisterschaft eingeführte Regel, wonach Fußballer nicht mehr Unterziehhosen und Unterhemden anziehen dürfen, die eine andere Farbe als das Trikot oder die Sporthose haben, gilt auch weiterhin. Das heißt etwa für den FCA: Wenn unter den weißen FCA-Hosen noch etwas Rotes durchschaut, ist das verboten.
Anstoß
Der Anstoß bei Spiel- und Halbzeitbeginn oder nach Gegentoren muss nicht mehr nach vorne gespielt werden - kann es aber.
"Schwalben"
Für die Behandlungspausen auf dem Spielfeld gibt es nun enge Regeln. Um auf dem Spielfeld behandelt zu werden, muss der Verletzung ein Foul vorangegangen sein, für das ein gegnerischer Spieler mindestens die gelbe Karte erhalten hat. Und auch dann darf die Behandlung maximal 20 bis 25 Sekunden dauern.
Persönliche Bestrafungen
Tätlichkeiten, auch wenn sie weit vor Spielbeginn stattfinden, können vom Schiedsrichter mit der Roten Karte geahndet werden, sofern sie im Zusammenhang mit dem Spiel stehen. Allerdings kann der Trainer die Aufstellung dann noch ändern und muss nicht mit zehn Spielern beginnen.
Videobeweis
Unabhängig von den Änderungen im Regelwerk probiert die Bundesliga in diesem Jahr den Videobeweis aus. Wer sich nun auf ähnliche Szenen wie beim Hockey freut, als Schiedsrichter per Funk transparent für den Zuschauer diskutierten, der ist aber schnell enttäuscht. Wie Deutschlands Chef-Schiedsrichter Lutz Michael Fröhlich gegenüber dem Kicker erklärte, sollen zunächst drei Schiedsrichter in einem Studio sitzen und Aufzeichnungen machen. Eine Kommunikation mit den Schiedsrichtern auf dem Platz ist nicht vorgesehen und damit auch kein Eingriff ins Spiel. Man wolle erst den Testlauf abwarten und dann bewerten, ob der Videobeweis in der Saison drauf offiziell eingeführt wird - dann auch mit Einmischen.
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