Gekas und Co. dämpfen Euphorie um "Fohlen"-Elf
Mönchengladbach (dpa) - Ende der Euphorie um die neue "Fohlen"-Elf, Erleichterung bei Eintracht Frankfurt: Angeführt vom überragenden Theofanis Gekas haben die Hessen ihre saisonübergreifende Ergebnis-Krise von sieben sieglosen Spielen mit dem 4:0 (2:0) bei Borussia Mönchengladbach beendet.
"Diesmal haben wir uns für eine gute Leistung endlich auch einmal mit Punkten belohnt. Wir waren das spielerisch reifere Team und haben tolle Tore heraus gespielt", resümierte Eintracht-Trainer Michael Skibbe nach dem ersten Saisonerfolg.
Frust machte sich dagegen bei Michael Frontzeck breit. "Am Sieg der Eintracht gibt es nichts zu deuteln. Wir hatten einige Chancen, aber es ist uns nicht gelungen, Frankfurt wirklich einmal festzusetzen", gestand der Borussen-Coach, dessen Elf nach dem grandiosen 6:3-Sieg vor zwei Wochen in Leverkusen noch für ihre erfrischende und mutige Spielweise im Stile der legendären "Fohlen"- Elf der 70er Jahren gefeiert worden war.
Nun folgte der Absturz der Himmelsstürmer. Sportdirektor Max Eberl brachte den krassen Unterschied der Partien auf den Punkt: "Es gibt Tage wie in Leverkusen, da klappt einfach alles. Und dann gibt es Tage wie gegen Frankfurt, da geht nichts. Man hat gesehen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen."
Vor allem Gekas präsentierte sich zwei Tage nach seinen Rücktritt aus der griechischen Nationalelf stark verbessert. Der 30 Jahre alte Stürmer war beweglich, laufstark und fleißig - und beendete seine 640 Minuten währende Torflaute mit den ersten beiden Pflichtspiel- Treffern für Frankfurt (35./64.). Skibbe hatte den Bundesliga- Torschützenkönig von 2007 zuvor ins Gebet genommen und nach dem Ausfall von Ioannis Amanatidis und trotz schwacher Leistung zum Auftakt in Hannover als einzige Spitze aufgeboten. "Er hat mir gesagt, dass er in Hannover eine Blockade hatte. Er hat sich voll konzentriert, sehr gut gespielt und sich in den Zweikämpfen behauptet", lobte Skibbe den Neuzugang nach dem höchsten Eintracht- Auswärtssieg seit mehr als 16 Jahren.
Vielleicht wäre die Partie anders verlaufen, wenn Schiedsrichter Jochen Drees nach dem 1:0 von Benjamin Köhler (24.) einen wohl regulären Kopfballtreffer vom Mohamadou Idrissou anerkannt hätte. Doch der Referee sah im Luftkampf mit Eintracht-Keeper Oka Nikolov ein Foul des Kameruners, "Es lag eine Behinderung des Torhüters im Fünf-Meter-Raum vor", erklärte Drees. Nur 93 Sekunden später kassierte Gladbach das vorentscheidende 0:2 durch Gekas.
Entsprechend sauer war Idrissou. "Jeder außer dem Schiedsrichter hat gesehen, dass es ein Tor war. Selbst die Frankfurter Spieler haben das gesagt", behauptete der Angreifer, der später bei einem Zweikampf mit Maik Franz auch noch einen Elfmeter reklamierte. Frontzeck mochte die spätestens mit dem 3:0 durch einen schönen Lupfer von Patrick Ochs (50.) besiegelte Pleite aber nicht am Unparteiischen festmachen: "Es gab sicher die eine oder andere unglückliche Entscheidung gegen uns, aber das war nicht der Grund für diese deutliche und verdiente Niederlage."
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