Jos Luhukay: Der sanfte Diktator
Dass aus der Diva Hertha BSC ein nahezu normaler Bundesligist geworden ist, ist zu einem großen Teil dem niederländischen Trainer zu verdanken.
Es ist ruhig geworden um die Diva Hertha BSC Berlin. Nach wechselvollen Jahren mit zwei Abstiegen und zwei Aufstiegen ist der Hauptstadt-Klub auf dem besten Weg, sich in der Bundesliga zu etablieren. Als Aufsteiger überraschte das Team vergangene Saison lange Zeit positiv, ehe ein Abwärtstrend einsetzte. Der erneute Absturz wurde aber vermieden. Dass es ruhig blieb, hat viel mit dem Trainer zu tun.
Der Chef: Sie haben ihm bei Hertha schon viele Namen gegeben: „Der sanfte Diktator“ zum Beispiel. Jos Luhukay ist unbestritten der Chef. In den zwei Jahren in Berlin hat er nach und nach alles an sich gezogen. Er bestimmt, wer Platzwart wird und wie die Jugendteams spielen. Nach außen wirkt der Niederländer nett und höflich. Aber wenn er von etwas überzeugt ist, zieht er es knallhart durch, trifft auch unpopuläre Entscheidungen.
Der Zuverlässige: Hajime Hosogai ist nicht der spektakulärste Spieler. Doch der 28-Jährige ist der Abräumer im Mittelfeld, eine Fleißbiene. Und wenn Not am Mann ist, hilft er in der Abwehr aus.
Der Hoffnungsträger: In dieser Kategorie sieht man gerne junge Spieler mit Entwicklungspotenzial. Dies trifft auf Jahn Gijsbert Alan „Johnny“ Heitinga nicht zu. Der 87-fache niederländische Nationalspieler ist 30 Jahre alt. Er soll die Hertha-Abwehr zusammenhalten. „Er hat Präsenz, er hat Ausstrahlung. Das kommt uns zugute“, sagt Luhukay.
Der Ladenhüter: Vergangene Saison war Felix Bastians weg, ausgeliehen an den Zweitligisten Bochum. Jetzt ist der Linksverteidiger zurück. Sein gut dotierter Vertrag läuft noch bis 2016. Ins Trainingslager durfte der Ex-Freiburger aber nicht mit, eine Trikotnummer gab es für ihn auch nicht.
Der Fahrstuhlführer: Dass Michael Preetz überhaupt noch bei der Hertha arbeitet, ist keine Selbstverständlichkeit. Sein Engagement als Manager stand lange unter keinem guten Stern. Es begann 2010 mit einem Abstieg. Es folgten: Aufstieg, Abstieg, Aufstieg. Hertha war eine Fahrstuhlmannschaft und Preetz der viel gescholtene Fahrstuhlführer. Dann gelang dem Manager mit Jos Luhukay ein echter Glücksgriff. Mit dem neuen Chef an vorderster Front steht Preetz erstmals seit Langem nicht mehr selbst in der Schusslinie.
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