Nach Niederlage gegen Augsburg: Ingolstadt trennt sich von Kauczinski
Für Trainer Markus Kauczinski war die Heimniederlage gegen Augsburg zu viel. Der Coach des FC Ingolstadt muss nach nur wenigen Monaten auf der Schanz wieder gehen.
Überraschend war es nicht mehr, was Ingolstadts Geschäftsführer Harald Gärtner Sonntagmittag verkündete, als er vor die wartenden Medienvertreter trat. „Wir sind gemeinsam zu dem Entschluss gekommen“, sagte er, „dass wir uns von Markus Kauczinski trennen, um für einen neuen Impuls auf der Position des Cheftrainers zu sorgen.“ Zuvor hatte eine Krisensitzung mit Gärtner, dem Trainer und Sportdirektor Thomas Linke stattgefunden.
Ein Nachfolger Kauczinskis steht noch nicht fest. Man werde sich „in Ruhe die Zeit nehmen und den Markt sondieren“, so Gärtner. Selbst wer als Interimstrainer vorerst die Mannschaft betreut, konnte Gärtner nicht sagen. Mit Stefan Leitl, Trainer der zweiten Mannschaft, und dem langjährigen Assistenten Michael Henke, der als Auslandsbotschafter des FCI aktiv ist, gibt es intern zwei Kandidaten.
Kauczinski gelang kein Bundesliga-Sieg mit dem FCI
Kauczinski hatte erst im Sommer bei den Oberbayern angeheuert und wurde Nachfolger des zu RB Leipzig gewechselten Ralph Hasenhüttl. Seine Bilanz seit Amtsantritt konnte schlechter kaum sein. In zehn Bundesligaspielen gelang kein Sieg, magere zwei Punkte wurden geholt.
Bereits die Vorbereitung hatte auf diesen Verlauf hingedeutet. Neben zahlreichen Niederlagen wurde nur die Partie gegen den Bayernligisten VfB Eichstätt gewonnen. Gärtner hatte stets betont, dass letztlich zwar branchenüblich die Ergebnisse zählen, man aber auch die Auftritte der Mannschaft in die Entscheidungsfindung einfließen lasse. Nach der äußerst dürftigen Vorstellung der Schanzer am Samstag bei der 0:2-Niederlage gegen einen keinesfalls übermächtigen FC Augsburg sah die Vereinsführung nun keine Möglichkeit mehr, an Kauczinski festzuhalten.
Gärtner: „Gegen Augsburg stand eine Mannschaft auf dem Platz, die ohne Selbstvertrauen und Mut agiert hat. Die Spieler haben einen schweren Rucksack zu tragen, den müssen wir ihnen abnehmen. Wenn uns das gelingt, werden wir die nötigen Punkte holen.“
Kauczinski hatte in den vergangenen Wochen vieles probiert, um den FCI in die Spur zu bekommen. Er veränderte das System und die taktische Ausrichtung, ließ letztlich deutlich defensiver und risikoloser agieren als sein Vorgänger Hasenhüttl. Gegen den FCA wechselte er seine Startformation auf fünf Positionen, tauschte selbst den Torhüter aus. Alle seine Maßnahmen verpufften jedoch.
Dabei durfte Kauczinski zu großen Teilen mit einem zur vorigen Saison unveränderten Kader arbeiten. Mit Torwart Ramazan Özcan und Abwehrspieler Benjamin Hübner hatten lediglich zwei Leistungsträger den Verein verlassen. Sein Problem war vielmehr, dass die Spieler weit hinter der Form aus der starken ersten Bundesligasaison herliefen.
Übernimmt Luhukay den FC Ingolstadt?
Während die Co-Trainer Argirios Giannikis und Patrick Westermann dem Verein in anderer Funktion erhalten bleiben sollen, hat in Ingolstadt die Suche nach einem neuen Cheftrainer begonnen. „Wir brauchen einen Trainer“, sagte Gärtner, „der die Liga kennt und weiß, worauf er sich einlässt. Einen, der Feuer und Power hat und die Herausforderung annimmt, mit der Mannschaft in der Liga zu bestehen.“
Zu den Kandidaten könnte Jos Luhukay, der einst den FC Augsburg trainierte und jüngst beim VfB Stuttgart tätig war, gehören. Auch Michael Frontzeck, André Breiteneiter oder Jürgen Kramny würden in das Anforderungsprofil des Vereins passen.
Was den Ingolstädtern bei der Trainersuche etwas Druck nimmt: Die Bundesliga pausiert jetzt, das nächste Spiel muss der FCI erst am übernächsten Samstag (19. November) bestreiten. Dann muss das Team in Darmstadt antreten. Ein Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt.
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