Die Zeiten haben sich geändert
Schanzer kämpfen diesmal zu Beginn der zweiten Saisonhälfte nicht ums sportliche Überleben. Morgen Auftaktpartie beim FSV Frankfurt
Ingolstadt Die Zeiten ändern sich. Auch beim FC Ingolstadt 04. kämpften die Schanzer in den vergangenen beiden Jahren mit Beginn der Rückrunde jeweils ums sportliche Überleben in der 2. Fußball-Bundesliga, so ist die derzeitige Situation eine gänzlich andere. Am morgigen Sonntag (13.30 Uhr) starten die Oberbayern beim FSV Frankfurt mit einem beruhigenden Zehn-Punkte-Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz in die letzten 15 Partien.
„Die Spannung steigt. Wir fiebern alle dem Start entgegen“, sagt Ingolstadts Chefcoach Tomas Oral, für den das morgige Match ein ganz besonderes ist. Schließlich hat er als Ex-Trainer des FSV dessen Entwicklung entscheidend mitbeeinflusst. Aber auch seine aktuellen Schützlinge scharren bereits mit den Hufen, schließlich geht es gegen ihren ehemaligen Übungsleiter Benno Möhlmann, der zudem am Sonntag sein insgesamt 1000. Spiel in der ersten und zweiten Bundesliga (als Kicker und Trainer) feiert.
Kurzum: Tomas Oral ist überzeugt, dass seine Truppe einen Gegner vor der Brust hat, der „hochmotiviert und recht kompakt stehen wird“. Zudem verfüge dieser über einige Akteure, die überaus konterstark seien. „Wir haben gegen den FSV noch etwas gutzumachen und wollen gewinnen. Frankfurt steht jedoch vor uns und hat einen Zähler mehr auf dem Konto. Deshalb sind wir Außenseiter“, schiebt der 39-Jährige den Frankfurtern die Favoritenrolle zu. Chancenlos sieht Oral seine Truppe aber dennoch bei weitem nicht: „Wir sind auf einem guten Weg und deshalb freue ich mich auf das Spiel. Wenn wir konzentriert zu Werke gehen, kompakt stehen und auch unser Heil in der Offensive suchen, müsste etwas drin sein.“
Die Tatsache, dass er zum Auftakt einige Spieler ersetzen muss, möchte der FC 04-Coach nicht als Entschuldigung gelten lassen. Neben Christian Eigler (Meniskusoperation) und Stefan Leitl (Virusgrippe) fallen mit Andreas Buchner (Zehenverletzung) und Alper Uludag (Grippe) zwei weitere Alternativen für die morgige Partie aus. „Wir haben einen breiten Kader. Nun können die Spieler, die bisher hinten anstanden, beweisen, dass sie es drauf haben“, so Oral, der dabei vor allem auf das neue Sturmduo Moritz Hartmann und Manuel Schäffler setzt. Zudem zeigte sich der Cheftrainer der Schanzer „überaus froh“, dass man auf dem Transfermarkt noch einmal regieren konnte. Besonders Angreifer Ilian Micanski hat es Oral dabei angetan, der nach seiner Aussage „auf jeden Fall“ im Kader stehen wird. „Er ist ein guter Stürmer, der keine lange Anlaufzeit braucht“, weiß Oral, der den 27-jährigen Bulgaren an dessen ehemaliger Wirkungsstätte womöglich als Joker aufbieten wird. Auch die zweite Leihgabe des 1. FC Kaiserslautern, Leon Jessen, soll morgen bereits im Kader stehen und Andreas Schäfer Druck machen.
Zum ersten Mal wird zudem Michael Henke in Frankfurt als Co-Trainer von Tomas Oral an dessen Seite stehen, der bei den Schanzern am Freitag einen Vertrag bis 2014 unterzeichnete.
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