Raus aus dem Keller
Oral-Team verbessert sich nach 2:1-Erfolg in Rostock auf Platz 15
Rostock Lange Zeit sah es gestern Abend für den Fußball-Zweitligisten FC Ingolstadt 04 danach aus, als würde es beim FC Hansa Rostock ein „schwarzer Freitag“ werden. Erneut wurde gegen die Schanzer ein zweifelhafter Elfmeter verhängt, wodurch sie einem frühen Rückstand hinterherlaufen mussten. Doch die Oberbayern bewiesen Moral und drehten in der zweiten Halbzeit diese kampfbetonte Partie zu ihren Gunsten. Durch ein Eigentor sowie einen Treffer von José-Alex Ikeng holte der FC 04 seinen ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison und verbesserte sich damit im Klassement vom vorletzten auf den 15. Platz.
Ingolstadts Trainer Tomas Oral war seiner Linie treu geblieben und hatte seine Mannschaft gegenüber der Partie gegen Greuther Fürth nur „gezwungenermaßen“ auf zwei Positionen verändert. Für den gesperrten Marino Biliskov rückte Allrounder Moise Bambara in die Startelf, der mit José-Alex Ikeng auf der Doppelsechs spielte. Erwartungsgemäß stand in der Startelf auch der zuletzt noch angeschlagene Florian Heller für Ahmed Akaichi. Somit gab es nur taktische Verschiebungen. Heller nahm die Position von Kapitän Stefan Leitl ein, der neben Adam Nemec stürmte.
„Wir wussten, dass es ein unheimlich schwieriges Spiel werden würde – sowohl im mentalen Bereich als auch von der Tabellensituation her. Und dann wird wieder eine solch unglückliche Entscheidung wie der Elfmeter gegen uns gepfiffen. Um so schwieriger war es, diese Partie noch umzubiegen“, so FC 04-Coach Oral. Seine Mannschaft habe aber letztlich ein „sensationelles Gesicht“ gezeigt.
Und das, obwohl sie nur schwer in dieses Match kam. Rostock machte von Beginn an Dampf und setzte die Schanzer gehörig unter Druck. Pechvogel auf Ingolstädter Seite war Linksverteidiger Andreas Schäfer. Zunächst hätte er in der Anfangsphase allein auf den gegnerischen Kasten zulaufen können, doch der Referee pfiff ihn wegen angeblichem Abseits zurück. Dann folgte die 20. Minute. „Ich habe mich gedreht und war klar vor dem Rostocker Jänicke am Ball“, so Schäfer. Alle Proteste der Gäste nutzten nichts – es gab Strafstoß, den Borg sicher zur 1:0-Führung der Hausherren verwandelte. Die Oberbayern mussten nun Schwerstarbeit verrichten. Rostock drückte mit den stimmgewaltigen Fans im Rücken auf das 2:0. Doch die Ingolstädter ließen sich nicht beeindrucken, auch wenn die gegnerischen Anhänger bei den Eckstößen die Schanzer mit Flaschen bombardierten. Gute Offensivaktionen der Oral-Truppe blieben in den ersten 45 Minuten jedoch Mangelware. „Da war viel Zufall dabei“, gestand auch der Ingolstädter Trainer ein. Überragend präsentierte sich hingegen FC 04-Keeper Ramazan Özcan, der sein Team bis zur zweiten Halbzeit im Spiel hielt.
Nach „doppeltem Pech“ hatte Andreas Schäfer dann ein erstes Glücksgefühl. Nach einem energischen Vorstoß köpfte Hansas Verteidiger Stephan Gusche ins eigene Tor zum 1:1-Ausgleich ein (50.). Ingolstadt ließ nun nicht mehr locker und nach einem tollen Spielzug erzielte schließlich Ikeng den umjubelten 2:1-Siegtreffer.
Hansa Rostock: Kevin Müller – Janecka, Holst, Gusche (78. Pannewitz), Pelzer – Robert Müller, Wiemann (76. Schied) – Jordanov (67. Weilandt), Mintal, Jänicke – Borg.
FC Ingolstadt 04: Özcan – Görlitz (81. Caiuby), Matip, Gunesch, Schäfer – Leitl (90.+3 Schäffler), Bambara, Ikeng, Buchner – Nemec (81. Akaichi), Heller.
Tore: 1:0 Borg (22./Foulelfmeter), 1:1 Gusche (50./Eigentor), 1:2 Ikeng (72.). – Schiedsrichter: Stegemann (Niederkassel). – Zuschauer: 12800.
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