Transfermarkt: In der Ruhe liegt die Kraft
Ingolstadts Sportdirektor Thomas Linke sondiert den Spielermarkt
Es scheint fast so, als könnte Thomas Linke nichts aus der Ruhe bringen. Auch die neueste Nachricht, dass Innenverteidiger André Mijatovic, der sich im Abschlusstraining vor dem Trainingslager in Leogang einen Mittelfußbruch zuzog und nach den letzten Untersuchungen am gestrigen Donnerstag doch operiert werden musste, nimmt der Sportdirektor des FC Ingolstadt 04 – zumindest nach außen hin – ruhig und souverän zur Kenntnis. „Natürlich hat uns diese Verletzung schon getroffen, da es sich bei ihm auch noch um einen der wenigen erfahrenen Spieler in unserem Kader handelt. Aber diese Operation ändert nichts an der ohnehin eingeplanten Ausfalldauer von zehn bis zwölf Wochen“, erklärt Linke.
In „Aktionismus“ auf dem Transfermarkt will der 43-Jährige trotz der Tatsache, dass Cheftrainer Marco Kurz derzeit mit Marvin Matip und Ralph Gunesch nur auf zwei gelernte Innenverteidiger zurückgreifen kann (hinzu kommt der „umfunktionierte“ Roger), dennoch nicht verfallen. „Zum einen stand unsere Abwehr bereits in der vergangenen Saison gut. Zum anderen haben wir in den bisherigen sechs Testspielen noch keinen Gegentreffer bekommen – und das, obwohl wir mit zwei spielstarken ’Sechsern’ agiert haben“, sagt Linke. Letztlich wolle man nur dann tätig werden, „wenn wir davon zu 100 Prozent überzeugt sind“.
Eine Prämisse, die der FC 04-Sportchef auch bei anderen (Problem-)Positionen anlegt. „In der abgelaufenen Spielzeit war unser Problem sicherlich das Toreschießen. Das hat sich auch jetzt wieder in den bisherigen Tests gezeigt“, erklärt Linke, der somit – ohne es zu bestätigen – auf Stürmersuche sein dürfte. Auch ein Offensivakteur, der zentral hinter der wohl einzigen Spitze im „System Kurz“ (Linke: „Ich möchte unserem Trainer nicht vorgreifen. Aber Marco hat in den Vorbereitungspartien hauptsächlich auf ein 4-2-3-1-System gesetzt.“), agiert, steht wohl auf dem Wunschzettel (Linke: „Hier haben wir eine gewisse Vakanz.“).
„Ich sehe uns jedoch absolut nicht unter Zugzwang. Letztlich haben wir mit Stefan Leitl beziehungsweise Florian Heller, die beide auf der rechten offensiven Außenbahn gespielt haben, quasi nur einen Stammspieler im Vergleich zur vergangenen Saison verloren. Und aufgrund des Systemwechsels hat Christian Eigler diese Position übernommen“, so der Ingolstädter Sportdirektor weiter, der „seine“ Mannschaft auch ohne weitere Neuzugänge bereits gut aufgestellt sehen würde: „Wenn ich beobachte, wie unsere Truppe zusammen mit dem Trainerteam arbeitet, dann stimmt mich das für die neue Spielzeit absolut optimistisch. Denn wie sich die Jungs derzeit präsentieren, machen sie es uns in Sachen Neuzugänge oder nicht relativ einfach.“ (disi)
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