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  4. Biathlon-WM 2016: Bundestrainer Kirchner: "Biathlon nicht totsenden"

Biathlon-WM 2016
29.02.2016

Bundestrainer Kirchner: "Biathlon nicht totsenden"

Einen Wechsel als Trainer ins Ausland hat Bundestrainer Mark Kirchner kategorisch ausgeschlossen.
Foto: Ralf Hirschberger (dpa)

Die Karriere von Mark Kirchner startete in Oslo. Nunkehrt er als Bundestrainer bei der WM zu seinen eigenen Anfängen zurück. Ein Gespräch über Hype, Biathlon in Deutschland und Zukunftspläne.

Erinnern Sie sich noch den März 1990, an die WM in Oslo?

Mark Kirchner: Es wäre schlimm, wenn ich mich nicht daran erinnern würde. 1989/90 habe ich meine erste Weltcup-Saison absolviert. Und es war ja auch eine politisch bewegte Zeit. Wir sind in Oslo immer noch für die DDR gestartet, die Wende war noch nicht vollzogen. Die Mauer war zwar schon gefallen, aber die Wiedervereinigung stand noch an. Wir sind damals noch mit dem dicken DDR-Embleme auf der Mütze oder auf dem Stirnband unterwegs gewesen.

Wie haben Sie die Wende-Zeit erlebt?

Kirchner: Ich war als Noch-18-Jähriger froh, überhaupt den Sprung in die Weltcup-Mannschaft geschafft zu haben. Das war für mich erst einmal das Entscheidende. Ich war als junger Kerl total auf den Sport fixiert, von all den politischen Umwälzungen habe ich wenig mitgekriegt. Die meiste Zeit waren wir auch gar nicht in Deutschland. Trotzdem kann ich mich gerade an das Jahr sehr gut erinnern.

Mit welchen Erwartungen sind Sie denn zu den Titelkämpfen gereist?

Kirchner: Wie gesagt, ich war froh, überhaupt dabei zu sein. Eigentlich war der WM-Ort in dem Jahr Minsk, aber da ist nur der Einzel ausgetragen worden. Dann haben wir zwei Tage im Hotel gesessen und gewartet, ob die Russen, Weißrussland gab es ja auch noch nicht, noch Schnee bringen.

Dann wurde die WM nach Oslo verlegt. Und sie waren nach ihrem Sprint-Sieg plötzlich der Gold-Junge.

Kirchner: Oslo war die nächste Weltcup-Station. Dort fanden dann der Mannschaftslauf, also der Teamwettkampf, der Sprint und die Staffel statt. Die Staffel wurde nach dem dritten Läufer abgebrochen und an den letzten Weltcup-Ort Kontiolahti verlegt. Wenn man es so will, ging die WM über vier Wochen. Dass sie so erfolgreich werden würde, hätte ich nie erwartet.

Wie groß sind die Unterschiede zwischen dem Biathlon von damals und dem von heute?

Kirchner: Wenn man sich alleine fünf Jahre alte Bilder anschaut, da gibt es schon gewaltige Unterschiede. Der Sport entwickelt sich in allen Belangen stetig weiter. Alleine wenn man die Schießzeiten betrachtet. In der Zeit, in der heute zweimal geschossen wird, waren damals die meisten gerade einmal mit dem Liegendschießen fertig. Ich denke aber mal, konditionell haben wir damals schon auch gescheit hingelangt.

Ihre Ski haben Sie noch selbst gewachst?

Kirchner: Sicherlich hatten wir viel, viel schlechteres Skimaterial. Wir hatten keine sechs Techniker. Da bin ich abends im Keller gestanden und habe meine vier Paar Ski gewachst, habe sie am nächsten Tag getestet und einen davon genommen. Es ist in der Zwischenzeit schon alles sehr viel professioneller geworden.

Eine gute Entwicklung?

Kirchner: Ja, definitiv. Es sieht ja jeder, und es merkt ja auch jeder: Biathlon ist ein gutes Produkt in der Sportwelt. Die Einschaltquoten im Fernsehen zeigen auch, dass das Interesse absolut da ist. Wir Deutschen haben in den letzten Jahrzehnten immer wieder dazu beigetragen, dass auch wir das Niveau mitbestimmt, mitgestaltet haben. Und der Weltverband hat ein paar gute Entscheidungen getroffen.

Ist alles Gold, was glänzt?

Kirchner: Wir sind jetzt an einem Punkt, wo man vielleicht das weitere Wachstum behutsam angehen sollte. Wenn man die Weltcup-Orte sieht, gerade in Deutschland, der Hype, den Zuschauerzuspruch, den kann man nicht noch weiter steigern. Und man sollte Biathlon im Fernsehen nicht totsenden.

Ist auch für die Sportler die Belastungsgrenze erreicht?

Kirchner: Man sollte mit Maß rangehen. Man sollte nicht sagen, noch mehr und noch mehr.

Hatten Sie vor 26 Jahren schon den Berufswunsch Bundestrainer?

Kirchner: Wie soll man mit 18 Jahren über so etwas nachdenken? Da war meine Biathlon-Karriere erst im Begriff in Gang zu kommen. Ich war zwar Junioren-Weltmeister, aber im richtigen Biathlon, also bei den Männern, Leistungen auf Weltspitzen-Niveau anzubieten, das war das einzige Ziel. Da denkt man mit 18 doch nicht drüber nach, was man mit 40, 45 vielleicht beruflich machen will. Da gab es nur eins: Möglichst schnell laufen und gut schießen. Alles andere war mir egal.

Wann haben sie sich erstmals mit der Zeit nach der Karriere beschäftigt?

Kirchner: Das war so 1998, als ich mich nicht für Olympia in Nagano qualifiziert habe, obwohl ich die ganze Weltcup-Saison gelaufen bin. Da haben ein paar Dinge nicht zusammengepasst. Obwohl ich mit 28 Jahren relativ jung war, hat mich der Frank Ullrich gefragt, ob ich mir vorstellen kann, irgendwann mal als Trainer zu arbeiten. Da habe ich angefangen, darüber nachzudenken. Und mich ernsthaft mit der Sache befasst.

Und nun schwören Ihre Jungs auf Sie.

Kirchner: Ich denke, weil ich auf alle Fälle jemand bin, der absolut authentisch ist. Einer, der sich nicht verbiegen lässt, der alle Facetten des Biathlon-Sports selbst miterlebt hat. Das ist auch für mich eine große Hilfe.

Auch in Krisenzeiten?

Kirchner: Ich habe nicht mit meinem größten Erfolg aufgehört. Ich habe ja auch das Tal durchschritten und war nicht mehr erste Wahl. Ich musste mich in der zweiten Reihe präsentieren, mit einem Ausflug zum Langlauf 1999 - von daher kann ich vieles sehr, sehr gut nachvollziehen. Aber das Wichtigste ist, dass man absolut ehrlich und auf Augenhöhe auch mit seinen Athleten umgeht - und andere Meinungen zulässt.

Das Biathlon-Team ist mittlerweile zu einem echten Team geworden.

Kirchner: Das Vertrauen und dieses Miteinander, das ist im Moment in der Mannschaft da. Das betrifft ja nicht nur mich, das geht hin bis zu den Technikern, den Physiotherapeuten, den Mannschaftsärzten. Das ist eine gute Mischung. Entscheidend ist, dass alle mit Herz dabei sind. Das ist das, was ich verlange. Dass nicht Dienst nach Vorschrift geschoben wird. Wenn wir unterwegs sind, dann bist Du auch 24 Stunden für diesen Biathlon-Sport und für diese Mannschaft unterwegs.

Ist das Amt des Bundestrainers sehr belastend?

Kirchner: Ich bin grundsätzlich ein Mensch, der Dinge erst einmal nicht belastend sieht. Und ich lasse mich auch nicht so schnell belasten. Ich bin einer, der gerne Verantwortung übernimmt, der für die Dinge einsteht. Egal, ob sie positiv laufen oder negativ. Ich kann auch Kritik vertragen. Aber ich werde immer meine Meinung sagen, und die wird ehrlich sein. Verbiegen werde ich mich nicht.

Sie bleiben also noch lange Bundestrainer?

Kirchner: Von meiner Seite aus habe ich schon noch vor, das eine oder andere Jahr in dieser Position zu bleiben. Aber das wird auch abhängig sein von den Leistungen der Mannschaft, von meiner Motivation und von der Sichtweise des Verbandes. Es kann ja auch sein, dass sich irgendwelche Dinge abnutzen, wenn viele Jahre ins Land gegangen sind.

Ist es vorstellbar, so wie zuletzt ihr früherer Teamkollege Ricco Groß, der als Trainer nach Russland gegangen ist, mal ins Ausland zu wechseln.

Kirchner: Definitiv nicht!

Warum nicht?

Kirchner: Ich stehe für Deutschland. Ich stehe für den deutschen Biathlon-Sport. Das Land hat mir ermöglicht, diesen Sport zu betreiben und soweit zu kommen. Ich habe mich hier auch als Trainer verwirklichen können. Und nun will ich das was ich kann, unseren Athleten zurückgeben. Das Ausland reizt mich nicht.

ZUR PERSON:  Mark Kirchner ist seit 2014 Biathlon-Bundestrainer. Der 45-Jährige ist selbst mehrmaliger Olympiasieger und Weltmeister. Kirchner holte den ersten seiner zehn WM-Titel 1990 in Oslo, damals noch im DDR-Team. (dpa)

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