Biathlon-WM 2016: Staffel der Männer: Deutschland verzichtet auf Birnbacher

Die Karriere von Andreas Birnbacher könnte am Donnerstag geendet haben. Da lief er bei der WM in Oslo im Einzel als Neunter ins Ziel. Ein mehr als achtbares Ergebnis für einen 34-Jährigen. Damit hätte er die Berechtigung, am Sonntag auch noch im Massnestart ins Rennen zu gehen. Bei den meisten anderen Teams wäre er auch für die Staffel gesetzt.

Nicht aber in der deutschen Mannschaft. Weil sich insgesamt fünf Deutsche für das abschließende Massenstartrennen qualifiziert haben, aber nur vier Starter pro Nation erlaubt sind, muss Bundestrainer Mark Kirchner einen seiner Athleten streichen. Wer das sein wird, mag er erst nach dem Staffelrennen am Samstag sagen. In jener Staffel erhält Benedikt Doll den Vorzug vor Birnbacher. Doll überzeugte im Einzel mit der zweitbesten Laufzeit aller Starter, drei Schießfehler verhinderten allerdings ein Top-Ergebnis.

Schempp steckt in einem kleinen Tief

"Benedikt hat gezeigt, dass er eine feste Größe ist. Er hat sich den Einsatz verdient. Wir haben absolutes Vertrauen in ihn", so Kirchner. Die anderen drei deutschen Starter waren sowieso schon gesetzt: Arnd Peiffer, Erik Lesser und Simon Schempp. Doch ausgerechnet der bislang beste deutsche Biathlet des Winters schwächelt zum Saisonhöhepunkt. "Ich bin läuferisch nicht mehr in der Verfassung wie den Rest der Saison. Ich versuche weiter, das Beste am Schießstand rauszuholen. Dann kann schon noch ein gutes Ergebnis drin sein", sagte Schempp. Und auch Kirchner glaubt an seinen besten Athleten: "Von seinem Optimum, was auf einem sehr hohen Level ist, fehlt ein bisschen was. Aber er hat im Training sehr gut am Schießstand gearbeitet."

Je nachdem, wie die deutsche Mannschaft am Samstag abschneidet, entscheidet sich, ob Birnbacher seiner Karriere am Sonntag ein letztes Rennen hinzufügen darf. Schwächelt einer seiner Kollegen in der Staffel, würde ein Platz für ihn frei. Wünschen mag er sich das aber natürlich nicht. AZ