WM 2014: Deutschland vs. Frankreich: Der Vergleich Mann gegen Mann

Frankreichs Fußballer haben Deutschland vor dem Spiel am Freitag in Rio de Janeiro in höchsten Tönen gelobt. "Es ist eine wunderbare Mannschaft", sagte Innenverteidiger Mamadou Sakho am Mittwoch im WM-Quartier. "Es macht Spaß, ihnen zuzuschauen".

In Deutschland wird sich so mancher fragen, ob das DFB-Team diese Blumen überhaupt (noch) verdient hat. Der Auftritt gegen Algerien dürfte wohl der schlechteste in der Ära Löw gewesen sein - von tollem Offensiv-Fußball oder Dominanz keine Spur. Kein Wunder also, dass so mancher Experte vor dem Viertelfinale den Favoriten-Status inzwischen bei den Franzosen sieht.

Was den Vergleich "Mann gegen Mann" angeht, liegen beide Teams jedenfalls beinahe gleichauf. Der AZ-Team-Check.

Manuel Neuer - Hugo Lloris

Manuel Neuer trägt mit Libero-Qualitäten und Glanzparaden zurecht den Titel Welttorhüter. Hugo Lloris beherrschte zuletzt den Strafraum gegen Nigerias Stürmer. Der Keeper von Tottenham Hotspur ist auch bei hohen Bällen sicher, kann aber im Vergleich mit Neuer nicht mithalten. Vorteil Deutschland - Stand 1:0

Jerome Boateng - Mathieu Debuchy

Wie der Rest der deutschen Abwehr war Boateng gegen Algerien anfangs völlig von der Rolle, fand nach 30 Minuten aber langsam ins Spiel. Mathieu Debuchy legt seine Rolle als rechter Außenverteidiger gerne mal sehr offensiv aus. Das belebt das Spiel, allerdings entstehen dadurch hinten rechts immer wieder Lücken. Vorteil Deutschland - Stand 2:0

Per Mertesacker - Raphaël Varane

Der Verteidiger von Real Madrid war in der vergangenen Saison vom Verletzungspech verfolgt. Raphaël Varane zeigte gegen Ecuador bereits kleine Unsicherheiten, brachte gegen Nigeria aber eine ordentliche Leistung. Abwehrchef Mertesacker muss wieder zur Form in der Vorrunde finden. Unentschieden - Stand 2,5:0,5

Mats Hummels - Laurent Koscielny

Koscielny gilt als klassischer Verteidiger, der lieber einen Ball zur Ecke wegschlägt, als die Angelegenheit spielerisch zu lösen. Dr. Müller-Wohlfahrt hat den grippegeschwächten Mats Hummels bis Freitag wieder fit gemacht. Vorteil Deutschland - Stand 3,5:0,5

Benedikt Höwedes - Patrice Evra

Höwedes wirkte zuletzt deutlich überfordert, ging auch gegen die USA oft viel zu ungestüm auf den Ball. Der mitunter etwas lauffaule Patrice Evra konnte bislang nicht glänzen. Unentschieden - Stand 4:1

Philipp Lahm - Yohan Cabaye

Cabaye machte gegen Nigeria ein ordentliches Spiel. Fehler machten andere. Philipp Lahm würden viele gerne wieder in der Abwehr sehen. Vorteil Frankreich - Stand 4:2

Wen würden Sie gegen Frankreich aufstellen?

Toni Kroos - Blaise Matuidi

Kroos entwickelte sich zum Motor der Mannschaft, insbesondere, wenn Schweinsteiger auf der Bank saß. Der zweikampfstarke Matuidi hat ein gutes Auge für seine Mitspieler. Vorteil Deutschland - Stand 5:2

Bastian Schweinsteiger - Paul Pogba

Der torgefährliche Paul Pogba konnte sich bisher seht gut in Szene setzen. Schweinsteiger ist zwar "Emotional Leader", war bei seinen Einsätzen aber weniger torgefährlich. Vorteil Frankreich - Stand 5:3

Mesut Özil - Valbuena

Langsam aber sicher findet Mesut Özil zu seiner Form, so schien es zuletzt. Dazu trug auch sein Treffer im Achtelfinale gegen Algerien bei. Valbuena ist derzeit guten Gewissens als bester französischer Offensivspieler zu bezeichnen. Vorteil Frankreich - Stand 5:4

Thomas Müller - Olivier Giroud

Giroud ist zwar fleißig, mit der Passsicherheit haperte es allerdings etwas. Einen Spieler wie Müller hätte gerne die ganze Welt. Vorteil Deutschland - Stand 6:4

Mario Götze - Karim Benzema

Nach einer überwiegend starken Vorrunde konnte sich Benzema gegen Nigeria nur selten durchsetzen. Mal verschusselte er den Ball, dann zeigte er wieder brilliante Momente. Insgesamt aber auffälliger und torgefährlicher als Götze. Der konnte noch nicht ganz zeigen, was er kann. Vorteil Frankreich - Stand 6:5