Bergmann: "Schweigen über Missbrauch brechen"
Berlin (dpa) - Die Beauftragte der Bundesregierung für die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch, Christine Bergmann (SPD), will das Schweigen über das Tabuthema brechen. Sie sagte am Freitag im Deutschlandfunk, rückhaltlose Aufklärung sei nötig.
"Ob das kirchliche Einrichtungen sind, ob das Schulen sind oder ob es im familiären Umfeld geschieht, überall gibt es Schweigekartelle." Bergmann betonte, ihre Aufgabe sei es, Anlaufstelle für Opfer des sexuellen Missbrauchs zu sein. Das werde auch telefonisch möglich sein.
Der von der Bundesregierung eingesetzte Runde Tisch gegen sexuellen Kindesmissbrauch kommt heute (Freitag) erstmals in Berlin zusammen. Die 61 Teilnehmer wollen über Hilfen für die Opfer beraten und Konzepte zur Vorbeugung entwickeln. Bergmann kündigte angesichts der großen Teilnehmerzahl an, es sollten zwei Unterarbeitsgruppen gebildet werden. Generell müsse man praktikable Arbeitsstrukturen finden. Der Runde Tisch wird von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und ihren Kabinettskolleginnen Kristina Schröder (CDU, Familie) und Annette Schavan (CDU, Bildung) geleitet.
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