Der Bär von Bayern steht unter dem Schutz von Papst Benedikt XVI.
München/Rom (lby) - Der seit Tagen in den bayerischen Wäldern umherstreifende Braunbär hat nun auch allerhöchsten kirchlichen Beistand erhalten. Münchens Ordinariatssprecher Winfried Röhmel wies am Dienstag darauf hin, dass kein geringerer als der aus Bayern stammende Papst Benedikt XVI. den Bären in seinem Wappen führt.
Es handelt sich dabei um den Freisinger Korbiniansbären, der auf eine Episode in der Vita des gleichnamigen Bischofs zu Anfang des 8. Jahrhunderts zurückgeht. "Der Papst hat mit der Aufnahme des Bären in sein Wappen mit hoher Autorität das Heimatrecht des Bären in Bayern neu bekräftigt", schreibt Röhmel augenzwinkernd in einer Mitteilung.
"Kundige hätten wissen müssen, dass der Bär auf seinem Weg von Italien her nicht ganz zufällig ins Werdenfelser Land gefunden haben kann, noch dazu gut drei Monate bevor Papst Benedikt XVI. nach Bayern kommen wird", heißt es in Anspielung auf den Besuch des Kirchenoberhaupts im September im Freistaat weiter in der Erklärung.
Röhmel erinnert an die Begegnung Korbinians mit einem wilden Bären auf dem Weg über die Alpen nach Rom. "Nicht anders als der jetzt eingewanderte Bär zeigt sich auch dessen Urahn im 8. Jahrhundert selbst in der Nähe von Menschen als gefräßiges Raubtier", weist der Kirchensprecher auf die Parallele im Verhalten des im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gesuchten Tieres hin. Der Überlieferung zufolge fiel der Bär über ein Pferd Korbinians her.
Das Wunder von damals dürfte sich diesmal freilich kaum wiederholen. Glaubt man der "Vita Corbiniani" aus der Feder des Bischofs Arbeo von Freising (764-783), habe der Bär damals plötzlich und auf wundersame Weise "wie ein zahmes Pferd das Gepäck bis nach Rom" gebracht. Dort angekommen, habe Korbinian das zahm gewordene Lastentier in Freiheit entlassen, und der Bär "ging seines Weges". Wohin, wird nicht berichtet, schreibt Röhmel, und fügt ironisch hinzu: "Vielleicht trollte er sich aber zurück in die bayerischen Wälder."
Seitdem ziert der Bär als dienstbarer Lastenträger das Wappen der Erzbischöfe von Freising und München. Röhmels Fazit: "Papst Benedikt XVI. hat den Freisinger Korbiniansbären bei seiner Amtsübernahme unübersehbar ins päpstliche Wappen geholt und ihn so weltweit exponiert als bayerischen Bären ausgewiesen."
Die Diskussion ist geschlossen.