Innovationszentrum Oberhausen: Die neue Mitte

Die oft wenig belebte Dorfmitte mit Leben zu erfüllen – das wünschen sich viele Gemeinden landauf, landab.

In Unterhausen ist dieser Wunsch jetzt Realität geworden: Nach rund einjähriger Bauzeit wird am Sonntag, den 12. Juli, das Innovationszentrum eröffnet, ein multifunktionaler Mittelpunkt des Ortes. Zum einen beherbergt das Zentrum eine Ausstellung über die zahlreichen innovativen Projekte der Gemeinde und der lokalen Aktionsgruppe Altbayerisches Donaumoos (LAG), zum anderen wird es aber auch nachhaltig genutzt, indem es sowohl als Veranstaltungsort für Seminare, Vorträge und größere kulturelle Veranstaltungen als auch als ständiger Treffpunkt für kirchliche Gruppen und die örtlichen Vereine dient. Zu diesem Zweck haben sich Vereine, Verbände und die Kirche zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, die das Projekt mit Rat und Tat unterstützt.

Die Idee für das Innovationszentrum war 2010 bei einem Gemeinderatsseminar geboren worden: „Damals ist uns klar geworden, dass wir die vielen Innovationsprojekte der Gemeinde Oberhausen wie unser Mehrgenerationenhaus, den Energienutzungsplan, unser Glasfasernetz und die Arbeit der LAG öffentlich vorstellen sollten“, erinnert sich Bürgermeister Fridolin Gößl. Das Ergebnis können alle Gemeindebürger und sonstige Interessierte jetzt ab dem 12. Juli in Augenschein nehmen: die informative Ausstellung, die Themen wie Energieeinsparung, Ökobilanz beim Bauen, den demografischen Wandel und die Glasfasertechnologie anschaulich auf sehr innovative Weise präsentiert – und natürlich das ganze Gebäude in der neuen Mitte von Unterhausen.

Außer den dynamisch einsetzbaren Elementen mit Informationen fallen beim Betreten der Ausstellungsfläche gleich weitere Eyecatcher auf: Monitor-Stelen mit den Fotos von vier Ober- und Unterhausenern, die geduldig auf die Besucher warten. Wird ihnen per Spracherkennungssoftware signalisiert, dass der Bürgermeister als Leiter einer Besuchergruppe ein wenig Hilfe braucht, legen die vier los, die alle selbst etwas mit dem jeweiligen Thema – wie zum Beispiel Verbrauchsspitzen, CO2-Emissionen, Internet-Technologie oder aber auch dem demografischen Wandel und dem Thema Lebensräume für Jung und Alt – zu tun haben. Als zusätzliche Erklärung werden auch animierte Infografiken eingeblendet, mit denen die oft nicht ganz einfachen Sachverhalte kommuniziert werden können.

Selbstverständlich wurde auch beim Bau des Zentrums die Umweltverträglichkeit groß geschrieben. Zu nennen sei hier nur der Solarspeicher, der von dem knapp 50 m² großen Sonnenkollektorenfeld auf dem Dach gespeist wird. Und dass das Gebäude barrierefrei ist, versteht sich fast von selbst. Das Innovationszentrum ist übrigens das mit Abstand größte Projekt, das je von der LAG gefördert wurde. Das Gesamtinvestitionsvolumen belief sich auf rund 1,4 Millionen Euro, 480.000 Euro kommen aus dem „Leader“-Programm der EU zur Stärkung der ländlichen Regionen, 200.000 Euro von der katholischen Kirche, die restlichen 700.000 Euro stemmt die Gemeinde Oberhausen. Die Neugestaltung der Dorfmitte wird vom Amt für ländliche Entwicklung München mit 580.000 Euro gefördert.

Bürgernah ist auch die Eröffnung von Unterhausens neuer Mitte mit Innovationszentrum und Dorfplatz: Zur festlichen Eröffnung werden nicht nur geladene Gäste kommen, es sind alle eingeladen. An den Festgottesdienst in der Pfarrkirche schließt sich eine Segnung des Kriegerdenkmals und des Zentrums an, vorgenommen von Dekan Werner Dippel und Pfarrer Serge Senzedi. Die Festrede hält der Bayerische Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Helmut Brunner. Ab 13.15 Uhr besteht die Möglichkeit, das Gebäude zu besichtigen. Vier Tage zuvor findet allerdings mit der BEL2, einer Fach- und Publikumsmesse für Glasfasertechnik, bereits die erste „einschlägige“ Veranstaltung im neuen Innovationszentrum statt: Am 9. Juli referiert Staatssekretär Johannes Hintersberger über die „Breitbandstrategie des Freistaats Bayern – eine Zwischenbilanz“. Bei dieser Bilanz kommt Oberhausen mit seinem gemeindeeigenen Multimedia-Breitbandnetz sicherlich mehr als gut weg …

Text: lau