Hausbau mit 50plus
Tipps für ein altersgerechtes Gebäude
Mit über 50 noch einmal neu bauen? Warum denn nicht? Das Familiendomizil ist zu groß geworden – oder wird es spätestens nach dem Auszug der Kinder. Also wagt man den Schritt und errichtet im dritten Lebensabschnitt ein Haus, das perfekt zu den neuen Bedürfnissen passt. Und das ist sogar auf zwei Weisen eine Investition in die Zukunft: Man ist gerüstet für das Leben im Alter zu Hause. Und altersgerechte Häuser sind gefragt, sie haben daher einen guten Wiederverkaufswert. Wir haben einige Tipps zusammengestellt.
100 Quadratmeter maximal
Weil nur noch ein bis zwei Personen im Haushalt leben, kann das neue Zuhause deutlich kleiner ausfallen als das alte. „Statt 150 oder 200 Quadratmeter reichen älteren Paaren meist 100 Quadratmeter oder sogar noch weniger“, sagt Maria Böhmer von der Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architektenkammer. Aber zu klein darf es auch nicht sein, wenn es für die Familie und andere Besucher offen stehen soll. „Brauchen die Partner Rückzugsmöglichkeiten, zum Beispiel getrennte Schlafzimmer, Hobby- oder Lesezimmer? Soll ein Gästezimmer eingeplant werden?“, fragt die Wohnberaterin.
Nur ein Stockwerk
Auch wenn die Bauherren mit 50plus fit sind, sollten sie die Entwicklung der nächsten Jahrzehnte schon bei der Planung im Blick haben. Böhmers Tipp: „Günstig ist es, auf einer Ebene zu bauen. Dann entfällt das Treppensteigen, das im höheren Alter doch beschwerlich werden kann.“ Die Bewohner können sich für mehrere Zimmer, aber auch für einen offenen Grundriss entscheiden.
Zwei Bäder
Aber auch mehrgeschossige Häuser können für das Leben im höheren Alter durchaus attraktiv und angenehm sein. Vorausgesetzt, sie sind dafür präpariert. „Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei Häusern mit mehreren Etagen so zu planen, dass es im Bedarfsfall möglich ist, unkompliziert in die untere Etage zu ziehen“, sagt Frank Leyhausen von der Deutschen Seniorenliga. Dazu gehört, dass oben und unten jeweils ein vollwertiges Badezimmer eingebaut wird.
Gerade Treppe oder Aufzug
„Die Treppen sollten möglichst gerade und schnörkellos sein“, erklärt Leyhausen. „Wendeltreppen bergen Sturzgefahren.“ Außerdem lassen sich an geraden Treppen leichter Treppenlifte anbringen. Aber es gibt auch noch Alternativen dazu: Etwa Personenaufzüge, mit denen man den Weg zwischen Unter- und Obergeschoss bequem zurücklegen kann. „Sie brauchen wenig Platz und sind so gut designt, dass sie sogar zu einem Blickfang im Wohnzimmer werden“, erklärt Christoph Windscheif vom Bundesverband Deutscher Fertigbau. Da sie sich fernsteuern lassen, können nicht nur Personen, sondern auch Gegenstände nach oben oder unten transportiert werden. tmn
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