Startklar ins Grün
Der Blick auf das Thermometer lässt keinen Zweifel: Der Frühling ist da. Hobbygärtner stürzen sich jetzt ins Grüne, um ihren Gärten wieder Leben einzuhauchen. Was sie dabei beachten sollten.
Sattes Grün, viele Blüten, pralle und große Früchte – all das gedeiht nur auf einem guten Boden. Doch über den Sommer bedienen sich Pflanzen an seinen Nährstoffen und hungern ihn aus. Daher bereiten Hobbygärtner am besten spätestens zum Beginn einer jeden Gartensaison im Frühjahr den Boden auf.
Wann sie mit der Arbeit beginnen können, hängt vom Wetter ab. „Als Faustregel kann man sagen: Der Boden sollte soweit abgetrocknet sein, dass er nicht mehr an den Geräten hängen bleibt“, sagt Gottfried Röll von der Bayerischen Gartenakademie. Vorher müssen die Beete abgeräumt werden.
„Im Frühjahr sollte man nicht mehr umgraben, weil dadurch das Bodenleben in der obersten Schicht des Erdreiches stark gestört wird“, sagt Angelika Feiner vom Landesverband Bayerischer Kleingärtner. Damit der Boden jedoch belüftet wird und Niederschläge aufnehmen kann, muss er mit einem Kultivator oder einer Grabgabel gelockert werden.
Richtiger Dünger für den Boden
Dabei kann der Hobbygärtner gleich Dünger in den Boden einbringen. „Mit einer Fingerprobe kann man testen, ob der Boden eher schwer, also lehmig und tonhaltig, oder sandig und leicht ist“, erläutert Gartenbauer Röll. Ist der Boden etwa lehmig, sollte man ihn mit Sand versetzen. Und sandiger Boden braucht ein Substrat, das gut Wasser speichert, wie Humus oder Mulch.
Aber das reicht nicht: „Wenn man vernünftige Anhaltspunkte zum pH-Gehalt, zum Phosphor- und Kali-Anteil haben will, dann kommt man nicht darum herum, alle paar Jahre eine Bodenprobe durchführen zu lassen“, erklärt Röll. Dazu werden von jeweils von den Gemüsebeeten, dem Ziergarten und dem Rasen an 10 bis 15 Stellen Proben entnommen und gut durchmischt in eine landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt oder in ein privates Labor geschickt. Mit dem Ergebnis bekommt der Hobbygärtner üblichweise eine Empfehlung, wie und mit was er düngen muss. Sind Phosphor und Kali in ausreichendem Maße vorhanden, ist Kompost ein idealer Dünger. Röll empfiehlt als Faustformel für die Dosierung drei Liter Kompost pro Quadratmeter.
Hornspäne sorgen für Stickstoff
Fast allen Böden mangelt es an Stickstoff. „Er wird am besten in Form von Hornprodukten zugeführt“, sagt Feiner. „Ein gutes Maß sind 100 Gramm Hornspäne pro Quadratmeter.“ Die Düngung im Frühjahr gibt den Pflanzen im Beet alles, was sie zum Start in die Gartensaison brauchen. „Ich würde sie etwa eine Woche vor der Pflanzung durchführen“, sagt Feiner. Im Jahresverlauf wird dann abhängig von den einzelnen Kulturen erneut Dünger gegeben.
Raus mit dem Filz und Laubresten
Von Rasenflächen sollten Hobbygärtner zunächst die Laubreste sowie groben Filz mit einem Rechen entfernen. Mit einem Teststreifen aus dem_Handel lässt sich der pH-Wert ermitteln. „Liegt der pH-Wert unter 5,5, sollte der Rasen schnellstmöglich gekalkt werden“, empfiehlt Klaus Müller-Beck von der Deutschen Rasengesellschaft. 150 Gramm pro Quadratmeter seien ein guter Richtwert. Selten seien die pH-Werte mit über 8,5 so hoch, dass ein saurer Dünger notwendig ist.
Etwa drei bis vier Wochen nachdem der Kalk verteilt wurde, wird gedüngt. Sind die Halme höher als fünf Zentimeter, müssen sie vor der Düngung zum ersten Mal geschnitten werden.
Ein stickstoffbetonter Rasenvolldünger sei für die meisten Rasensorten ideal, sagt Müller-Beck. Auf jeden Quadratmeter kommen 25 bis 30 Gramm. Weitere zehn Tage später wird der Rasen vertikutiert. Dann werden die Abfälle werden weggerecht und gewaschener Sand auf die Fläche ausgebracht.
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