Klimmzug zum Glück
Kann man dem Alter davonlaufen? Wen die Midlife-Crisis plagt, würde dies nur zu gerne versuchen. Unser Redakteur Andreas Zündt hat den Selbstversuch unternommen - und sein Glück auf dem Trimmpfad versucht.
Der Zahn der Zeit kann ganz schön grausam sein. Diese Erkenntnis trifft mich eines schrecklichen Montagmorgens wie ein Schlag. Es ist mein Geburtstag – mein Dreißigster. Zum zweiten Mal. Und wo sich einst straffe Haut über einen straffen Körper spannte, zeugt nun ein schlaffer Wohlstandsranzen vom Beginn des zweiten Lebensdrittels. Waschbär- statt Waschbrettbauch und massive Ringe um Hüfte und Augen – höchste Zeit für Gegenmaßnahmen. Sport soll ja bekanntlich schön machen. Und glücklich. Ich brauche beides. Und zwar schnell.
Raus in die Natur
Mit breitem Dauergrinsen und ewig hochgerecktem Daumen könnte es keinen besseren Partner für diese Aufgabe geben als Trimmy. Bereits Anfang der Siebziger mobilisierte der fröhliche Kastenkopf mit der schwarzen Haartolle die ganze Republik dazu, aktiv Sport zu treiben. Statt faul auf der Couch zu fletzen, zog es die Deutschen in die Natur – zu Kniebeugen und Bocksprung auf den Trimmpfaden der Kommunen. Viele der Anlagen sind seither in Vergessenheit geraten, überwucht von Unkraut und Gestrüpp. In Schwaben jedoch haben einige überlebt. Mein Ziel: Der Fitness-Pfad im Augsburger Stadtteil Firnhaberau.
Die Voraussetzungen könnten besser nicht sein: Im spätherbstlichen Oktober zeigt sich die Natur in ihrer schönsten Pracht. Motiviert trabe ich die Meter zum Startpunkt. „Diese Anlage wurde für Sie zum körperlichen Ausgleich geschaffen“, verrät das erste Schild und fordert zum Armkreisen auf. Vorwärts und rückwärts. Je zehnmal. Das war ja einfach. Ich entschließe mich, den Angaben für geübte Sportler zu folgen.
Fataler Tatendrang
Im energischen Dauerlauf geht’s weiter, vorbei an diversen Stationen mit Dehn- und Balanceübungen. Auch Sit-ups und das altbewährte Rumpfheben dürfen natürlich nicht fehlen. Detaillierte Anleitungen entlang der Strecke verraten, wie die entsprechende Übung auszuführen ist. Gerade diese Einfachheit war es, die der „Trimm-dich-Bewegung“ in den 1970er-Jahren zu bundesweitem Schwung verhalf – und Bürgern jeden Alters zu mehr Kondition und Fitness. Ich wandle, nein: Ich renne damit auf den Spuren früherer Generationen.
Schnell werden die Aufgaben anspruchsvoller. Hier gilt es ein Gerüst entlang zu hangeln, dort zahlreiche Hürden zu überspringen. Je schneller der Schweiß rinnt, desto langsamer bringen mich meine Beine vorwärts. Der elanvolle Sauseschritt verkommt zu plumper Stolperei. Gefühlte Stunden trotte ich vor mich hin. Von den leitenden Tafeln fehlt jede Spur. Mir wird klar: Ich habe mich verlaufen. Im Gewirr der Wege rund um die idyllischen Schrebergärten am Lechufer eigentlich kein Wunder. Vor lauter Tatendrang hatte ich eine Abzweigung verpasst – und manch zusätzlichen Kilometer abgerissen.
Ich bin stolz - Trimmy auch
Zurück auf der Strecke wartet eine letzte, aber gewaltige Hürde: die Klimmzugstange. Zehn Wiederholungen fordert das Männchen auf dem Schild. Mit nassen Händen, hochrotem Kopf und zitterndem Bizeps werden es acht. Nicht gerade das, was einen geübten Sportler ausmacht. Doch ich bin zufrieden. Insgesamt 15 Stationen auf offiziell zwei Kilometern Strecke habe ich bewältigt. Plus meinen gewaltigen Umweg in die Walachei. Als ich mich auf den Heimweg mache, bin ich nicht schön, aber erschöpft – und glücklich. Trimmy wäre stolz auf mich.
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