Mehr tun: wichtige Umweltorganisationen
Tausend Probleme, tausend Lösungsansätze. Man kann schnell den Überblick verlieren, wenn es um den Umweltschutz geht. Welche Organisationen Sie kennen müssen.
Umweltbewusstsein ist groß in Deutschland. Man weiß also über den Treibhauseffekt, das Ozonloch oder die Abholzung im Regenwald Bescheid – ändert das eigene Verhalten aber nicht. Eine oder mehrere Naturschutzorganisationen zu unterstützen kann das schlechte Gewissen entlasten – und vor allem etwas bewirken.
Die Verbände betreiben Naturschutz im großen Stil: national und international. Es gibt eine große Spannweite an Möglichkeiten, wenn man in einer großen Gruppe arbeitet. Ansätze, Werte und Konzepte dieser Organisationen können sich allerdings unterscheiden wie Tag und Nacht. Welcher Organisation fühlt man sich also verbunden?
WWF: Für eine nachhaltige Wirtschaft
Der WWF (World Wide Fund for nature) leitet Projekte überall auf dem Globus – ob auf Madagaskar oder in der Arktis. In Deutschland steht vor allem Schutz der Gewässer und Wälder im Vordergrund, um natürliche und ungestörte Lebensräume für bedrohte Arten zu schaffen. Ziel der Organisation ist die Bewahrung der biologischen Vielfalt sowie Respekt vor Mensch und Natur.
Besonders diplomatisch ist die Umweltorganisation im Bereich der Wirtschaft. Um diese langfristig zu verändern, arbeitet WWF aktiv mit Unternehmen zusammen. Dabei gibt es unterschiedliche Formen dieser Partnerschaft. Zum Beispiel berät der WWF einige Unternehmen im Hinblick auf ihren ökologischen Fußabdruck. Dabei wird erst ein Gutachten erstellt, anschließend werden Ziele für mehr Nachhaltigkeit ausgearbeitet.
BUND: Für Jeden etwas dabei
Der BUND ist in viele kleine Gruppen gegliedert. So gibt es beispielsweise Landesverbände, regionale Gruppen und verschiedene Arbeitskreise, in denen gezielt an speziellen Themen gearbeitet wird. Diese sind zum Beispiel ökologische Landwirtschaft, gesunde Lebensmittel oder der Schutz von bedrohten Arten. Vielfältige Mitmach-Aktionen werden organisiert, wie zum Beispiel die „Wildkatzenretter“. Dabei werden „grüne Korridore“ gepflanzt, um den Lebensraum der Wildkatze zu erhalten.
Besonders intensive Arbeit leistet der BUND im Bereich der Aufklärung. Dazu werden Kampagnen geschaltet und Publikationen herausgegeben. Workshops und Veranstaltungen für Jung und Alt werden zudem in allen Bundesländern Deutschlands abgehalten. Jugendliche organisieren beispielsweise globalisierungskritische Stadtführungen für Gleichaltrige. In verschiedenen Camps wie dem Kinder-Klima-Camp am Ammersee lernt der Nachwuchs die Natur von einer ganz neuen Seite kennen. Auf diese Weise trainiert man die Sensibilität für ökologische Themen und zeigt, wie man Naturschutz leben kann. Das darf beim BUND auch Spaß machen.
Sehr nützlich für die Verbraucher ist außerdem die ToxFox App. Das ist ein Produktcheck, der vom BUND entwickelt wurde. Man kann damit herausfinden, ob bei Produkten wie Kinderspielzeug oder Kosmetik hormonelle Giftstoffe enthalten sind.
Greenpeace: Knallharte Anwälte
Die bekannte internationale Organisation bezeichnet sich selbst auf ihrer Internetseite als die „Anwälte der Umwelt“. Greenpeace ist in 26 Ländern vertreten, in über vierzig mit direkten, gewaltfreien Aktionen aktiv. Das Ziel der Aktivisten ist Gerechtigkeit für alle Lebewesen. So sollen die Aktionen auf ökologische Probleme aufmerksam machen, oder sie besser noch direkt vorbeugen. In Deutschland gibt es über 105 verschiedene Greenpeace-Gruppen, 250 Mitarbeiter und zahlreiche ehrenamtliche Helfer.
Eine sehr direkte Taktik zeichnet Greenpeace aus. So protestierten einige Aktivisten 2006 mit einem toten Wal vor der japanischen Botschaft – das Tier hatten sie von der Ostsee nach Berlin transportiert, um den Walfang der Japaner zu kritisieren. Daran sieht man: Konfrontation ist Teil des Hauptprogramms. Unbestechlichkeit lautet außerdem die Devise – weder politischer Druck noch Geld soll die Organisation zum Einknicken bringen. Durch die öffentliche Konfrontation von Politikern und Konzernchefs können Aktivisten die Probleme prominent machen, der Druck und die Erfolgschancen steigen.
Jede der hier vorgestellten Zusammenschlüsse ist auf große Unterstützung angewiesen. Aber wie unterstützt man eine Organisation genau? Auf den Internetseiten gibt es zahlreiche Hinweise. Ob Partnerschaften für Tiere, Spenden oder sogar eine testamentarische Überlassung des Vermögens – finanzielle Unterstützung ist immer erwünscht. Man kann aber auch in den Shops zahlreiche Artikel ergattern oder ein Zeitschriften-Abonnement bestellen. Bei Mitmach-Aktionen kann Jeder seine eigene Zeit und Kraft einbringen und den Naturschutz hautnah erleben. So kann man Nachhaltigkeit in den Alltag integrieren und gezielt an eigene Gewohnheiten anpassen.
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