Neuburger Töpfermarkt: Mit Können – und Liebe gemacht

Im September ist die Sauregurkenzeit in Sachen Kultur endgültig passé. Nach dem Schulanfang ist wie überall in Bayern auch in Neuburg wieder einiges geboten. Die „HerrschaftsZeiten“ brechen an: Töpfermarkt, „Mut zum Hut“, die Barockkonzerte und die Weinbörse – Tonkunst aus anorganischen, feinkörnigen Rohstoffen; Schickes für den Kopf und Schmuckes für Hals, Ohren und Arme; dann wiederum Tonkunst, diesmal im wahrsten Sinne des Wortes, dargeboten von hochkarätigen Interpreten; und zum Schluss Anfang Oktober Genuss pur für Fans von guten Tropfen.

Der Anziehungspunkt für alle, die handwerklich hergestellte, schöne Dinge schätzen – von Produkten für den alltäglichen Gebrauch sowie Schmuck über Dekoratives für Zuhause und den Garten bis hin zu kunsthandwerklich und künstlerisch Anspruchsvollem – ist die Auftaktveranstaltung am kommenden Wochenende.

Ein Besuch des Töpfermarkts lohnt sich jedes Jahr, denn immer sind außer den langjährigen Ausstellern auch acht bis zehn neue vertreten. Zu ihnen gehört heuer zum Beispiel die Italienerin Maria Benelli aus der Nähe von Padua, die nicht nur als Keramikerin tätig ist, sondern auch als Restauratorin und Malerin von Wandgemälden und Trompe-l’Oeil-Kunstwerken. In Amerang im Chiemgau betreibt Christine Hübsch ihre Werkstatt zusammen mit anderen Kunstschaffenden, wo sie in erster Linie Artikel für den täglichen Gebrauch herstellt.

Eine kürzere Anreise zum Töpfermarkt haben Rudi und Heidi Gritschneder aus Bayerdilling bei Rain am Lech. Außer kleinen und großen Keramikobjekten für Heim und Garten bieten sie auch Keramikskulpturen an. Auf Feuerschalen hat sich Rudi Hammer aus dem Bayerischen Wald spezialisiert, der seine Ausbildung in Jürgen Buchners Werkstatt in Haindling gemacht hat. Ebenfalls neu auf dem Neuburger Töpfermarkt sind der gebürtige Budapester Thomas Leganyi mit Produkten aus Porzellan und Steinzeug und die in Moosburg ansässige Keramikmeisterin Elisabeth Pracher mit Gebrauchskeramik.

Neben den Handwerkern mit ihrem attraktiven Warenangebot sind auch dieses Jahr wieder unter anderem der Frauenbund, die Kinderkrebshilfe und die UNICEF-Arbeitsgruppe Neuburg mit Ständen vertreten. Auch für die Kinder gibt es viel zu entdecken und zu erleben: Sie dürfen selbst töpfern oder sich schminken lassen, die Kleinsten können in Feuerwehr- oder Polizeiautos Platz nehmen und auf dem Karussell ihre Runden drehen. Und dann ergänzt auch heuer wieder der Bauernmarkt den Töpfermarkt aufs Schönste. Nach dem Rundgang durch die Leistungsschau der Keramiker kann man sich mit kalten und warmen Brotzeiten des Festwirts Heinzlmeir stärken und probieren, ob das Töpferzunftbier der Julius-Brauerei wieder genauso gut schmeckt wie immer.

Auf dem Bauernmarkt ist ebenfalls viel Essbares zu erstehen, aber auch viele weitere handwerklich hergestellte Produkte wie Bürsten und Körbe, Küchenhelfer und -accessoires sowie von Schafen stammende Erzeugnisse. Der Korbmacher demonstriert seine Handwerkskunst und verkauft übrigens nicht nur neue, sondern repariert auch mitgebrachte alte Körbe.

Apropos Körbe: Veranstalterin Claudia Unger empfiehlt allen Töpfermarkt-Besuchern, für den Transport der gekauften Schätze einen Korb mitzubringen. Angesichts der aktuellen Lage musste sie nach Vorgaben der Stadt ein Sicherheitskonzept erarbeiten, das ein Verbot von großen Taschen und Rucksäcken sowie Kontrollen durch Ordner auf dem Markt beinhaltet. Doch davon wird sich hoffentlich niemand abhalten lassen, einige entspannende Stunden auf dem Neuburger Töpfermarkt zu verbringen.

Text: lau