Ab 2022 keine Staus mehr? - Neue Brücke verbindet Kroatien
Das Staatsgebiet des jüngsten EU-Mitglieds Kroatien ist im Süden für einige Kilometer unterbrochen, weil sich dort das Nachbarland Bosnien an die Küste schiebt. Für Hunderttausende Touristen bedeutet das lange Staus und viel Ärger. Aber Besserung ist in Sicht.
"Das ist der Durchbruch!", jubelt Ante Mlinaric in seinem kleinen Familienhotel im kroatischen Örtchen Ston an der südlichen Adria. "Das gibt dem Tourismus Schwung!"
Anlass seiner Euphorie ist eine neue Brücke, die den Frust für Urlauber in der Region vergessen machen soll. Denn weil das Nachbarland Bosnien-Herzegowina auf 23 Kilometern Länge bis an die Küste reicht und damit Kroatiens Territorium am Meer unterbricht, müssen Durchreisende aus Westeuropa viele Formalitäten über sich ergehen lassen.
Kroatien ist Mitglied der EU, Bosnien-Herzegowina ist es nicht. Lange Staus sind die Folge. Die Brücke soll das ändern. Die EU-Kommission hat im letzten Monat 357 Millionen Euro genehmigt - immerhin 85 Prozent der Gesamtkosten von 420 Millionen Euro. Damit werden die 2,4 Kilometer lange Brücke sowie 20 Kilometer Zu- und Abfahrten gebaut.
Seit 20 Jahren schon wurde das Projekt geplant, zweimal bereits der Grundstein gelegt - doch die Bauarbeiten wurden, zuletzt 2010, aus Geldmangel wieder eingestellt. Wen man an der kroatischen Adria auch fragt, es wird nur in Superlativen geantwortet: Die Brücke gebe Hoffnung, sei ein "süßes Wunder" und lasse "Träume wahrwerden".
Warum die vergleichsweise kleine Brücke, die bis 2022 fertiggestellt werden soll, so große Bedeutung hat, ist schnell erklärt. Das südliche Dalmatien mit der Urlauberhochburg Dubrovnik ist seit der Unabhängigkeit Kroatiens 1991 vom großen Rest des Landes abgeschnitten. Denn zwischen Nord- und Südkroatien schiebt sich Bosnien-Herzegowina mit seinem Badeort Neum dazwischen. Der nun in Angriff genommene Verkehrsweg überbrückt diesen Zwischenraum.
Er zweigt vor Erreichen der bosnischen Grenze beim Ort Komarna vom Festland ab und erreicht über das Meer die kroatische Halbinsel Peljesac bei Brijest. Von dort geht es zurück zur pittoresken Festlandküste. Der verkehrstechnische Bremsklotz Bosnien ist damit umgangen.
Bosnische Politiker waren jahrelang gegen die Brücke Sturm gelaufen, weil sie eine Einschränkung des Schiffsverkehrs und damit das Ende des ungehinderten Zugangs zum Meer fürchteten. Aber jetzt sollen auch große Schiffe die 55 Meter hohe Brücke passieren können.
Juristisch gilt ein zusammenhängendes Hoheitsgebiet als eine von drei Voraussetzungen für einen Staat. Das Staatsgebiet Kroatiens ist bisher aber zerstückelt. Und damit auch das Gebiet der EU, dessen Mitglied das Adrialand seit 2013 ist.
Dies war wohl auch das Argument, mit dem Zagreb in Brüssel so viel Geld lockermachen konnte. Daneben zählte sicher noch der Wunsch des Landes, sich dem visafreien EU-Schengenraum anzuschließen. Für den wäre die Aus- und Wiedereinreise zwischen Kroatien und Bosnien auf so kurzer Strecke ein zusätzliches Sicherheitsproblem.
Tipps der Reisebüros aus Augsburg und Umgebung
Hotel Birkenhöhe: Genuss in den Bergen
Das Hotel Birkenhöhel punktet mit ausgesuchter Gastronomie, großzügigen Zimmern und einem großen Wellnessbereich. Zum Frühling 2024 gibt es ein spezielles Angebot.
Südsee ungeschminkt: Auf der Suche nach dem echten Tahiti
Korallenriffe, Puderstrände, üppige Flora: Tahiti hat offenkundige Reize. Wer aber polynesische Kultur sucht, dringt am besten ins Inselinnere oder zu kleineren Inseln vor - oder geht einfach essen.
Unterwegs im Welterbe Oberharzer Wasserwirtschaft
Becken, Pumpen, Stollen: Das "Harzer Wasserregal" ist das größte vorindustrielle Energieversorgungssystem weltweit, laut Unesco ein Meisterstück der Ingenieurkunst. Auch das Wandernetz ist riesig.
Mit Zuckerguss ins Wochenende
Jeden Freitag leckere Rezeptideen, Tipps und Tricks rund ums Backen.
Kostenlos Newsletter abonnierenGläserne Träume auf der Glasstraße
Die Glasstraße in Ostbayern zählt zu den ganz besonderen Ferienstraßen Deutschlands. Wo sie zu finden ist und was sie bietet erfahren Sie hier.
Overground: Londons S-Bahn-Linien bekommt Namen und Farben
Die "Tube" dürfte vielen Touristen bekannt sein. Seit 2007 gibt es in London auch eine "Overground". Die sechs S-Bahn-Linien sollen bald leichter zu erkennen sein.
Österreich sucht den Schneeballschlacht-Meister
Eine Art Völkerball im Schnee, vergünstigt Skilft fahren im Dirndl oder im Kilt auf Kärntner Pisten: Der Spätwinter in den österreichischen Alpen hält Kurioses bereit.