"Verkehrsgünstige Lage": Katalogsprache kritisch hinterfragen
In Reisekatalogen und auf Webseiten wird oft in blumigen Worten für Hotels geworben. Doch hinter positiv klingenden Formulierungen können sich Mängel verbergen, die das Urlaubserlebnis deutlich schmälern können. Das Reiseportal Travelzoo hat Beispiele zusammengestellt, bei denen Urlauber hellhörig werden sollten.
"Direktflug": Hier ist - trotz anderen Assoziationen - eine Zwischenlandung möglich. Zwar müssen die Urlauber den Flieger bei dem Stopp nicht verlassen, aber es entstehen längere Wartezeiten. Besser ist ein Nonstop-Flug.
"Kurzer Transfer zum Flughafen": Das klingt nach einem echten Zeitgewinn am Urlaubsort. Doch die Beschreibung kann auch auf Fluglärm im Hotel hinweisen.
"Idyllisch" oder "verkehrsgünstig": Ein ruhiges Hotel wünschen sich viele Urlauber - doch "idyllisch" kann heißen, dass das Haus sehr abgelegen liegt. Gleichzeitig kann "verkehrsgünstig" bedeuten, dass Reisende mit Straßenlärm und Abgasen leben müssen.
"Kinderfreundlich": Das kann durchaus positiv sein. Wer sich aber etwas Ruhe oder Romantik wünscht, ist womöglich fehl am Platz.
"Landestypische Einrichtung": Klingt charmant. Doch bei dieser Formulierung müssen Urlauber vor allem mit einer eher einfachen Zimmerausstattung rechnen. Noch mehr Skepsis sollte der Begriff "zweckmäßig" auslösen - hier wird es im Zimmer schnell spartanisch.
"Direkt am Meer": Hört sich verlockend an. Doch das heißt noch lange nicht, dass es einen Strand und Bademöglichkeiten gibt.
"Meerseite" und "seitlicher Meerblick": Meerblick wünschen sich wohl die meisten Urlauber. Doch "Meerseite" kann heißen, dass man nur einen Teil des Wassers sieht oder sich sogar verrenken muss, um überhaupt einen Blick darauf werfen zu können.
"Naturbelassener Strand": Dieser ist vielleicht authentisch, wird aber meist nicht gereinigt. Toiletten oder einen Kiosk gibt es oft nicht. Und der Sand muss ebenfalls nicht schön sein.
"Beheizbarer Swimmingpool": Der kann auch kalt sein. Denn die Möglichkeiten, den Pool zu heizen, ist noch keine Garantie, dass dies auch tatsächlich getan wird.
"Örtliche Reiseleitung": Die ist womöglich nett, spricht aber vielleicht kein Deutsch. Die Formulierung heißt oft, dass der Veranstalter kein eigenes Personal vor Ort hat.
Sind Beschreibungen unklar, sollten Reisende gezielt nachfragen, was genau gemeint ist. Im Reisebüro kann das Personal Auskunft geben. Wer online auf Hotelseiten sucht, kann die Bewertungen anderer Reisender einbeziehen oder die Lage einer Unterkunft zum Beispiel bei Google Maps selbst überprüfen. (dpa)
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